Die Herausforderungen von Elternschaft
“Kleine Monster” von Jessica Lind ist eine Geschichte über Familie, Elternschaft, insbesondere das Mutter-Dasein und ein Bewusstwerden über die eigene Kindheit. Die Geschichte wird dabei auf zwei Zeitebenen erzählt, einmal der heutigen, in der Pia und Jakob sich als Eltern mit den Problemen ihres Sohnes Luca auseinandersetzen müssen. Die andere Ebene spielt in Pias eigener Kindheit, zusammen mit ihren zwei Schwestern und den schwerwiegenden Schicksalen, die diese mit sich bringen.
Für mich hat sich mit dem Titel, dem Klappentext und dem Beginn der Handlung die Frage gestellt, ob auch in Kindern schon Abgründe schlummern können, die sich in ihren Taten widerspiegeln. Diese Frage verneine ich grundsätzlich, fand es aber unglaublich spannend, dem Gedanken trotzdem nachzugehen und war somit neugierig auf Jessica Linds Umsetzung. Tatsächlich hat sich die Handlung aber in eine etwas andere Richtung entwickelt, auch wenn die Frage immer wieder aufkam.
Es ging mehr um die prägende Kindheit Pias, familiären Zusammenhalt - aber auch Probleme, die Trauer in der Familie um den Tod eines Kindes, den Umgang mit seinem Kind, der in Stresssituationen nicht immer perfekt stattfindet und einen Blick auf Mutterschaft. Mutterschaft, die gesellschaftlich ungleichberechtigte Verteilung von Aufgaben und Verantwortung zu Lasten der Frauen und wie überproportional selbstverständlich eine Mutter gegenüber dem Vater erachtet wird.
Damit hat eine feministische Kritik an unserer aktuellen Gesellschaft stattgefunden, die mir sehr gefallen hat. Und auch wenn unsere Protagonistin Pia einiges daran hinterfragt, ist sie selber nicht frei von Fehlern, was sie und die Geschichte umso authentischer gemacht hat, wenn auch in meinen Augen nicht unbedingt sympathisch. Tatsächlich habe ich keinen der Charaktere wirklich gemocht, da der Fokus des Buchs insgesamt auf einer realistischen Betrachtung liegt , die eben häufig nicht nur positiv aussieht.
Den Umgang mit Kindern, der in dem Buch abgebildet wird, muss ich aber nochmal schärfer kritisieren, als dies sowieso schon durch die Geschichte getan wird, da das Wort Missbrauch durchaus kurz ausgesprochen wird, aber noch viel tiefgehender dargestellt wurde. Was hier beschrieben wird, ist nicht in Ordnung und sollte auch in keiner Ausnahmesituation so praktiziert werden!
Den Roman fand ich schon eher anspruchsvoll zu lesen, da die Themen durchaus bedeutsam und zum Teil schwer verdaulich sind, aber auch die Sprache fand ich an einigen Stellen herausfordernd. Dies mag vermutlich daran liegen, dass Jessica Lind Österreicherin ist und sich dies auch in Teilen in ihrer geschriebenen Sprache wiederfindet. Und auch durch die häufigen Szenen- und Zeitsprünge musste ich mich immer wieder neu in der Geschichte zurechtfinden.
Schlussendlich lässt die Autorin meiner Meinung nach noch viele Fragen offen und damit uns Leser*innen einen großen Interpretationsspielraum. Ich denke, dass das für viele ernüchternd sein könnte, mich hat es aber zum Nachdenken angeregt und ich konnte den Ausgang der Geschichte mit meinen eigenen Schlüssen vervollständigen. Wem dies ebenfalls zusagt, kann ich “Kleine Monster” durchaus weiterempfehlen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.
Für mich hat sich mit dem Titel, dem Klappentext und dem Beginn der Handlung die Frage gestellt, ob auch in Kindern schon Abgründe schlummern können, die sich in ihren Taten widerspiegeln. Diese Frage verneine ich grundsätzlich, fand es aber unglaublich spannend, dem Gedanken trotzdem nachzugehen und war somit neugierig auf Jessica Linds Umsetzung. Tatsächlich hat sich die Handlung aber in eine etwas andere Richtung entwickelt, auch wenn die Frage immer wieder aufkam.
Es ging mehr um die prägende Kindheit Pias, familiären Zusammenhalt - aber auch Probleme, die Trauer in der Familie um den Tod eines Kindes, den Umgang mit seinem Kind, der in Stresssituationen nicht immer perfekt stattfindet und einen Blick auf Mutterschaft. Mutterschaft, die gesellschaftlich ungleichberechtigte Verteilung von Aufgaben und Verantwortung zu Lasten der Frauen und wie überproportional selbstverständlich eine Mutter gegenüber dem Vater erachtet wird.
Damit hat eine feministische Kritik an unserer aktuellen Gesellschaft stattgefunden, die mir sehr gefallen hat. Und auch wenn unsere Protagonistin Pia einiges daran hinterfragt, ist sie selber nicht frei von Fehlern, was sie und die Geschichte umso authentischer gemacht hat, wenn auch in meinen Augen nicht unbedingt sympathisch. Tatsächlich habe ich keinen der Charaktere wirklich gemocht, da der Fokus des Buchs insgesamt auf einer realistischen Betrachtung liegt , die eben häufig nicht nur positiv aussieht.
Den Umgang mit Kindern, der in dem Buch abgebildet wird, muss ich aber nochmal schärfer kritisieren, als dies sowieso schon durch die Geschichte getan wird, da das Wort Missbrauch durchaus kurz ausgesprochen wird, aber noch viel tiefgehender dargestellt wurde. Was hier beschrieben wird, ist nicht in Ordnung und sollte auch in keiner Ausnahmesituation so praktiziert werden!
Den Roman fand ich schon eher anspruchsvoll zu lesen, da die Themen durchaus bedeutsam und zum Teil schwer verdaulich sind, aber auch die Sprache fand ich an einigen Stellen herausfordernd. Dies mag vermutlich daran liegen, dass Jessica Lind Österreicherin ist und sich dies auch in Teilen in ihrer geschriebenen Sprache wiederfindet. Und auch durch die häufigen Szenen- und Zeitsprünge musste ich mich immer wieder neu in der Geschichte zurechtfinden.
Schlussendlich lässt die Autorin meiner Meinung nach noch viele Fragen offen und damit uns Leser*innen einen großen Interpretationsspielraum. Ich denke, dass das für viele ernüchternd sein könnte, mich hat es aber zum Nachdenken angeregt und ich konnte den Ausgang der Geschichte mit meinen eigenen Schlüssen vervollständigen. Wem dies ebenfalls zusagt, kann ich “Kleine Monster” durchaus weiterempfehlen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.