Kindheitstraumata

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_lesewesen Avatar

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Während der Klappentext suggeriert, dass der Roman sich insbesondere um einen Vorfall sexueller Art dreht, geht es doch vielmehr um Kindheitstraumata der Protagonistin Pia. Sie ist die Mutter von Luca, der in die zweite Klasse geht und dort mit einer Mitschülerin eine Pause lang allein im Klassenraum war. Es ist keineswegs klar, was genau passiert ist und trotzdem löst es Misstrauen bei Pia aus. Spielt Luca nur den lieben Sohn, ist er manipulativ? Muss sie ihn etwa vor sich selbst schützen? Auch als Leser:in zweifelt man - an Mutter und Kind.
Das Buchcover, das auf den ersten Blick harmonisch wirkt, zeigt auf, was fortan mit Pia passiert. Sie öffnet noch einmal die Tür zu ihrer Kindheit und erläutert, warum das abgeschiedene Aufwachsen am Waldrand nicht immer von Harmonie begleitet war. Ihre Traumata treten zu Tage und scheinen mehr und mehr ihre Wahrnehmung zu beeinflussen.
Eine fast durchweg bedrückende Stimmung wird erzeugt, der ich zum Schluss auch gerne wieder entkommen wollte.
Ein durchaus gelungener Roman der Autorin, dennoch hatte ich aufgrund des Klappentextes andere Erwartungen an die Geschichte. Gerne hätte ich mehr über den Vorfall in der Schule und über den Umgang damit erfahren, eigentlich hatte ich das Buch aufgrund dieser Thematik lesen wollen.