spannend mit Unklarheiten

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Ein Vorfall hat sich in der Schule ereignet. Involviert sind Luca und ein Mädchen. Lucas Eltern sind schockiert und die Mutter beginnt, ihr Kind mit anderen Augen zu sehen.

Worum geht es wirklich?
Vorstellbare Möglichkeiten, Angst und Zweifel

Lesenswert?
Ja, weil es einfach ein bisschen anders ist. Wie erwähnt gibt es einen Vorfall, Luca soll Dinge getan haben - was genau, wird nicht erläutert. Erahnt man als lesende Person nur.
Die Tat (oder eben nicht) steht gar nicht im Mittelpunkt. Vielmehr geht es darum, was das Wissen um einen Vorwurf mit den Eltern auslöst. Plötzlich sehen sie ihr Kind mit anderen Augen. Er hat doch nicht… Wird er vielleicht doch… - Das sind Gedanken, mit denen sich Pia plötzlich konfrontiert sind.
Vieles erfährt man aus ihrer Sicht und daher natürlich nicht neutral. Ihr Mann Jakob ist ein bisschen gelassener (oder uninteressierter?) an den Geschehnissen.
Durch Pias und Jakobs Blick auf ihr Kind, das plötzlich vielleicht ein kleines Monster ist, sind sie natürlich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, mit unausgesprochenen Familienthemen in ihrer eigenen Kindheit.
Es geht jedoch auch um das Miteinander der beiden Erwachsenen als Einzelpersonen und auch als Paar und Eltern. Ebenfalls um Freundschaften in der Kindheit und um das Verhalten der anderen Eltern um die beiden herum.
Sprachlich ist das Buch gut lesbar, ich fand es auch spannend und obwohl es ungewöhnlich war, dass manche Dinge ungesagt blieben, so hat mir diese Entscheidung gut gefallen.
Ich bin wegen der Nominierung zum Österreichischen Buchpreis 2024 auf dieses Buch aufmerksam geworden. Oftmals sind Buchpreis-Bücher weniger gut lesbar, das kann ich hier allerdings absolut nicht sagen.
Gute Lektüre, gerade auch wenn man ein bisschen Spannung in einem Roman mag. Nur sieht man danach manche Kinder vielleicht doch mit anderen Augen.