Begegnungen bereichern das Leben

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mischiii Avatar

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Zunächst fiel mir der Einstieg in die Lektüre recht schwer. Der Funken sprang jedoch über und so gelang es mir der Zugang zu diesem sehr beispielnahen Text. Die unterschiedlichsten Themen (vom Papst über David Bowie zu Martin Buber) werden in diesem Werk nicht nur parallelisiert, sondern miteinander verbunden. Der erste Teil "Die Zeichen der Begegnung" hat mir am Besten gefallen. Hier erfährt man z.B. wie sich eine Begegnung von einer Kreuzung unterscheidet.
Auch der Umgang mit tiefenphilosophischen Begriffen wie der Existenz und der Essenz bei Sartre ist gut getroffen. Die Erläuterungen sind leicht zugänglich. Man merkt sehr, dass sich in diesem Buch natürlich viel mit Philosophie befasst wurde, aber wir wissen auch, dass Pépin Lehrer ist, und damit ein Gespür für das verständliche Erklären mitbringt.
Deshalb ist der Text auch für Leserinnen und Leser, die sonst nichts philosophisches Lesen und auch nie mit Hegel oder Aristoteles in Berührung gekommen sind, wenigstens ein Einstieg, wenn man sich drauf einlässt. Eine leichte und sanfte Lektüre zur Unterhaltung ist es jedoch nicht, da es zum Nachdenken und Reflektieren anregt, statt vor sich hin zu plätschern.
Der letzte Teil war dann aber auch mir zu tiefenphilosophisch. Das Martin Buber Kapitel hat mich noch sehr angesprochen, da ich ein großer Befürworter seiner Theorien bin, aber bei Freud hörte es dann bei mir auf. So kurz vor dem Schluss, (der auch recht schwammig war) noch das Fass des Ödipalen aufzumachen, und dies fast unkommentiert stehen zu lassen, war mir dann doch ein wenig too much für das Ende des Buches.

Fazit: Für Interessierte und Philosophiebegeisterte ein gegenwärtiges Buch, das Aufmerksamkeit verdient und aktuelle Debatten weiterbringt. Unbedingt gemeinsam Lesen und zusammen diskutieren.