Gut nachvollziehbare und realitätsnahe Analysen

Was macht es mit uns, wenn wir anderen Menschen begegnen? Welche Art von Aufeinandertreffen kann überhaupt als Begegnung gelten, welche nicht? Verändern uns Begegnungen oder helfen sie uns dabei, ganz zu uns selbst zu finden? Oder schließt das eine das andere gar nicht aus? Dieser und vielen weiteren Fragen nähert sich der Philosophielehrer Charles Pépin in diesem Buch in einer klaren und für jede*n gut nachvollziehbaren Art und Weise. Philosophisches Vorwissen ist nicht nötig und die beispielhafte Schilderung realer und realistischer Situationen, die bestimmt fast jede*r schon mal in ähnlicher Form erlebt hat, machen die Erläuterungen gut greifbar. Lediglich ganz am Ende wurden mir die Analysen des Wesens der Begegnung aus dem Blickwinkel verschiedener Philosophieschulen etwas zu trocken. Das ist aber ein rein persönliches Empfinden und keine Kritik - ich habe es einfach nicht so mit philosophischen Theorien. 😉 Da ich aber schon ein Buch des Autors kannte und wusste, dass er größtenteils mit lebensnahen und praktischen Beispielen aufwartet, habe ich dieses Buch hier mit der gleichen Erwartung gelesen und wurde nicht enttäuscht. Auch die außerordentlich gute Übersetzung möchte ich an dieser Stelle hervorheben! Ich vergebe 4/5 ⭐.