Ein Protagonist mit chronischer Aufschieberitis und unterschwelligem Humor

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christina19 Avatar

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Auf das Buch bin ich durch sein auffälliges Cover aufmerksam geworden. Es erinnert mich sehr an asiatische Literatur. Auch wenn ich ehrlicherweise den Zusammenhang zum Inhalt aktuell nur mutmaßen kann, gefällt es mir außerordentlich gut!
Die Leseprobe erzählt von Lars, der offensichtlich schon sein ganzes Leben lang unter chronischer Aufschieberitis leidet. Die Steuer machen, den eigenen Vater anrufen, das Bett der Tochter aufbauen - alle Aufgaben schiebt er vor sich her und ist dadurch selbst sehr unzufrieden mit sich. Dennoch hat er es in den vergangenen 49 Jahren nicht geschafft, sich zu ändern. Als nun der 31. Dezember anbricht, möchte er, mehr oder weniger stark motiviert, endlich alles angehen. Ein Antrieb dabei scheint ihm vor allem die Nachricht seiner Frau Johanna "Mach's gut, Lars." zu sein. Diese Worte treffen ihn sehr, sie lösen in ihm viele Gedanken und Emotionen aus.
Zugegebenermaßen kann ich mich ein Stück weit mit der Hauptfigur identifizieren. Vermutlich hat jeder von uns ab und zu Phasen, in denen man Aufgaben ungerne erledigt und sie deshalb vor sich her schiebt... Mir gefällt an der Leseprobe aber auch der außergewöhnliche Schreibstil: Die Sätze klingen, als wenn Lars seine Geschichte mündlich mitteilen würde, ohne jedoch zu salopp formuliert zu sein. Die Erzählung ist dabei unterschwellig mit einer Menge Humor gespickt. Sehr besonders und dennoch (oder gerade deswegen?) gut und leicht lesbar.
Ich bin neugierig zu erfahren, wie es weitergeht: Schafft Lars alle Aufgaben, die er sich für den letzten Tag des Jahres vorgenommen hat? Wie reagiert seine Frau Johanna darauf? Und gelingt es ihm, sich dauerhaft zu ändern?