Ein temporeicher und hintergründiger Klima-Thriller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
marinheira Avatar

Von

Das Buchcover hat meinen Blick sofort gefesselt. Der Titel "Klima", bei dem der Buchstabe "i" durch ein Thermometer ersetzt wurde und die anderen Buchstaben brüchig zu sein scheinen, lässt eine Klimakatastrohe erahnen oder zeigt zumindest die Fragilität des Klimas an. Der Untertitel "Deine Zeit läuft ab" verschärft diesen Eindruck, da er andeutet, dass es einen Wettlauf gegen die Zeit gibt und folglich noch etwas verhindert oder gerettet werden kann. Die Farbgebung des Coves erinnert an eine Feuersbrunst oder eine Explosion mit Feuerschein und Asche und unterstreicht die Dramatik.

Dieser erste Eindruck setzt sich beim Lesen direkt fort. Als Zeug*innen verfolgen wir die Ausführung eines Anschlags auf einen Staudamm und tauchen sofort in die Gedanken- und Gefühlswelt des Attentäters ein. Obwohl er ein abscheuliches Verbrechen miterleben, ist die Klarheit und Logik seiner Gedanken faszinierend. Ich möchte unbedingt mehr über seine Motive und tieferen Ziele erfahren.

In den folgenden Kapiteln werden die FBI Agenten vorgestellt, die den "Green Man" verfolgen sollen. Die meisten dieser Szenen bei Lagebesprechungen oder Vieraugengesprächen im Auto konnte ich mir gut bildlich vorstellen, da sie der Beschreibung vieler US-amerikanischer Serien und Filme ähneln, wie etwa den Tom Clancy Verfilmungen und anderer Thriller. Die Agenten werden dabei nicht rein oberflächlich beschrieben, sondern erhalten Tiefe durch Erzählungen über ihr Privatleben und wirken zunächst ein wenig stereotyp aber auch sympathisch.

Nach diesem ersten Eindruck erwarte ich ein spannendes und dramatisches Katz- und Mausspiel zwischen dem Green Man und dem FBI, bei dem nicht nur rohe Gewalt und Actionszenen aneinandergereiht werden, sondern kluge und nachvollziehbare Strategien und Ermittlungen im Mittelpunkt stehen. Dass die Anschlagsserie mit der Klimakrise in Verbindung steht, reizt mich zusätzlich. Ich hoffe, dass der Thriller damit auch aktuelle (klima)politische und ethisch-moralische Fragen aufwirft oder ggf. sogar diskutiert.

Der Schreibstil ist flüssig, die Beschreibungen von Landschaft und Umgebung sind bildhaft und die Leseprobe war ein ziemlicher Pageturner. Die Kapitel sind relativ kurz, was ebenfalls Tempo und Spannung evoziert und mich zusätzlich gefesselt hat.