Ein Lesegenuss

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falo65 Avatar

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Mit dem zehnten Kluftinger-Krimi liefert das Autorenduo Klüpfel / Kobr dem meiner Meinung nach gelungensten Roman ab. Nicht nur, dass – wie gewohnt- die Lachmuskeln des Lesers häufig gefordert werden, die Autoren lassen den Leser diesmal sehr viel über den Menschen Kluftinger erfahren, dadurch wird das Buch und die Figur Kluftinger deutlich runder und glaubwürdiger. Die immer wieder vorkommenden Rückblenden in Kluftingers Jugend lassen den bisher eher bodenständig und altbacken wirkenden Kommissar in einem ganz anderen Licht erscheinen. Das Buch gibt mehr von der Persönlichkeit des Adalbert Ignatius Kluftinger preis, als alle vorherigen Bände zusammen.
Das Buch enthält wieder wirklich gut gelungene humorige Szenen. Besonders gut haben mir die Situation, in der Klufti das erste Mal eigenverantwortlich seinen Enkel betreut und die Szene im Dorfgasthof , in der sich Mutter Kluftinger Sorgen um die Gesundheit des Kommissars macht, gefallen. Aber auch die Tatsache, dass die am Rande auftauchenden Kriminalbeamten allesamt die Namen von bekannten Ermittlern aus Literatur und Fernsehkrimi tragen, hat mir ein breites Grinsen entlockt.
Trotz allem Humors ist es aber auch ein ernsthaftes Buch, da Kluftinger sich an verschiedenen Stellen, aufgrund der Erinnerungen an die Vergangenheit, die Frage stellt, ob die von ihm auf seinem bisherigen Lebensweg getroffenen Entscheidungen die richtigen waren. All dies hat mit gut gefallen, Klufti ist als Romanfigur erwachsen geworden.
Aber auch als reiner Krimi betrachtet kann das Buch gefallen. Die Spannung steigt stetig, die Handlung ist recht dynamisch und mündet in ein großes Showdown. Drei mögliche Täter geben genug Anlass für eigene Spekulationen des Lesers und die deutlich zu Tage tretenden Spannungen innerhalb des Ermittlerteams machen das Buch auch auf dieser Ebene lesenswert.