Jetzt wird's persönlich!

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Darum geht's:

Jetzt wird's persönlich! Kommissar Kluftinger findet auf dem örtlichen Friedhof ein Grabkreuz mit seinem eigenen Namen darauf. Zuerst tut er das noch als geschmacklosen Scherz ab, doch als eine Todesanzeige für ihn erscheint, muss er sich eingestehen, dass das wohl doch eine ernstzunehmende Drohung ist. Im Laufe seines Polizisten-Lebens hat er sich schon ein paar Feinde gemacht und Kluftinger denkt zurück in seine Vergangenheit auf der Suche nach Menschen, die mit ihm noch eine Rechnung offen haben.

So fand ich's:

Die humorvollen Szenen fand ich durchweg gelungen. Mit welchen Tricks Opa Klufti versucht, sein schreiendes Enkelkind zu beruhigen, die Hilfe beim Autokauf des Sohnes, die Tatsache, dass Doktor Langhammers Hund einen Narren an Klufti gefressen hat und dafür lieber sein Herrchen ignoriert, die ständigen Verwechslungen zwischen "Butzele", dem Enkelkind, und "Butzele" Opa Klufti und noch einige Szenen mehr, haben mich zum Schmunzeln und manchmal sogar zum Lachen gebracht.

Doch neben Spaß und Klamauk gibt es hier auch eine ernste Seite der Handlung, die dem Buch stellenweise eine ungewohnte Melancholie und Ernsthaftigkeit verleiht, die mir aber sehr gut gefallen hat. Es geht auch um die Vergangenheit des Kommissars, seinen Gerechtigkeitssinn, Freundschaft, richtige oder falsche Loyalität - und welche Folgen so manche Entscheidung haben kann. Natürlich sind auch in diesen Rückblicken in Kluftis Vergangenheit ein paar spaßige Szenen dabei. Besonders gelungen fand ich, dass Klufti und Doktor Langhammer schon als Teenager einander kurz begegnet sind und der Vergleich zwischen den Jungs von damals und den Erwachsenen von heute mir ein Grinsen ins Gesicht trieb. Aber mindestens genauso gut gefielen mir die Rückblicke, weil sie einem einen neuen Blick auf Klufti und ein paar zusätzliche Fakten über ihn bescherten. Endlich, in diesem Band 10, erfahren wir z. B. den bzw. die Vornamen Kluftis und auch, wieso er sie so hasst.

Und da nun das lang gehütete Geheimnis um Kluftis Vornamen gelüftet ist, wurde uns gleich das nächste Rätsel präsentiert, denn wir erfahren nicht, ob Kluftis Enkel ein Junge oder ein Mädchen ist und den Namen des Kindes erwähnt ebenfalls niemand. Ob man wieder 10 Bände warten muss, bis nun dieses neue Geheimnis gelüftet wird?

Wie eigentlich immer steht die private Seite genauso im Focus wie der Kriminalfall und genau diese Mischung zwischen menschlichen Eigenheiten und kriminalistischen Ermittlungen, zwischen Humor und teilweise sogar tragischem Ernst, fand ich sehr ausgewogen und ausgezeichnet gelungen. Auch wenn der Kriminalfall komplett aufgelöst ist, bleibt ein Versprechen Kluftingers noch offen, was darauf schließen lässt, worum sich der nächste oder einer der nächsten Bände drehen könnte.