Kommissar Kluftinger und die Vergangenheit

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Beschreibung des Buches:
„Kluftinger“ von Volker Klüpfel und Michael Kobr ist 2018 als Hardcover mit 473 Seiten im Ullstein-Verlag erschienen. Es ist der nunmehr 10. Band um die Krimireihe des Allgäuer Kommissars Kluftinger. Das Titelbild reiht sich nicht unbedingt ein in die Cover der anderen Bände, die in verschiedenen Verlagen erschienen sind.
Auf dem Buchumschlag ist ein Holzkreuz mit der Inschrift „Kluftinger“ abgebildet. Der Hintergrund des Bildes ist blaugrün gehalten, ein Wolkenhimmel mit Bäumen ist zu erkennen.

Kurze Zusammenfassung:
Kommissar Kluftinger ist mit seiner Familie an Allerheiligen auf dem Friedhof unterwegs, als er ein Holzkreuz mit seinem Namen entdeckt.
Familie als auch Kollegen sind alarmiert. Wer hat es auf Kluftinger abgesehen? Was verbirgt sich hinter diesem makabren „Scherz“?

Es beginnt eine „Zeitreise“ in die Vergangenheit. Viele Rückblicke weisen auf verschiedene Verdächtige hin oder hat es Kluftinger mit dem Täter aus einem alten Fall zu tun?

Mein Leseeindruck:
Ich habe schon den ein oder anderen Krimi mit Kommissar Kluftinger gelesen und mir auch die Filme angeschaut, die es mittlerweile von dieser Reihe gibt. Bisher war ich ganz angetan von dieser Krimiserie um den meist etwas tollpatschigen, aber trotzdem liebenswerten Kommissar und seine Familienbande.

Dieser Krimi ist jedoch etwas anders. Er liest sich flüssig, ist, wie immer, durchaus mit Humor gespickt, aber der Funke sprang nicht richtig rüber zu mir. Ich habe tagelang an diesem Krimi gelesen. Erst die letzten 150 Seiten habe ich dann am Stück verschlungen. Vorher zog mich der Krimi nicht in seinen Bann.

Die Geschichte um das Holzkreuz hätte aber durchaus spannender sein können. Die zahlreichen Rückblicke haben mich teilweise etwas gelangweilt, weil nicht ganz klar war, wohin die Reise gehen sollte. Man erfährt hier allerdings endlich den Vornamen von Kluftinger und wie er seine Berufung als Kommissar fand. Der „Antrittsbesuch“ seiner zukünftigen Ehefrau Erika in seinem Elternhaus hat mich amüsiert, hatte aber mit dem Fall und mit Spannung nicht viel zu tun.

Kluftinger denkt in diesem Fall ziemlich viel über seine Kindheit und seine Familie nach. Er ist ein Familienmensch, der seine Kleinfamilie liebt, auch wenn er es oftmals nicht richtig zeigen kann.

Gerade an Spannung fehlte es mir in 2/3 des Buches. Kein Spannungsbogen, kleine witzige Szenen, Aneinanderreihung von tollpatschigen Vorkommnissen – und – Kommissar Kluftinger wird zum Hundefreund: Diese Szenen haben mich dann leicht gerührt. Witzig fand ich auch eine kleine Verbindung zu einem Kommissar aus den Taunuskrimis, außerdem scheint es eine Kooperation mit einem Kommissar aus einer Krimireihe von Jörg Maurer zu geben (ich kenne die Reihe nicht, habe aber davon gelesen). Diese „Amtshilfe“ gefällt mir gut.

Der in den Vorgängerkrimis immer wieder lustige Disput mit Doktor Langhammer kommt hier in diesem Fall eindeutig zu kurz, dafür spielt dessen Hund eine größere Rolle.

Auch das Ende hat mir nicht gefallen. Da gab es schon bessere Fälle aus dem Hause Kobr/Klüpfel. Vielleicht zieht mich der nächste Fall wieder in seinen Bann.

Fazit:
Der Krimi konnte mich nicht überzeugen. Kommissar Kluftinger werde ich aber sicherlich weiterhin treu bleiben, seine tollpatschige Art gefällt mir und auch die anderen Familienmitglieder sind mir „ans Herz gewachsen“.