Es ist angerichtet

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marcialoup Avatar

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Locker leicht und fluffig - wie ein warmes Brioche mit knusprigem Rand aber auch vielen harten Nüssen darin - beschreibt Max Strohe das Leben des Ich-Erzählers und der Text fließt julienne-geschnitten in verschiedenen Lebensabschnitten durch die Augen des Lesers geschmeidig wie Öl über ein Salatblatt.

Max Strohe hat seine Lebensgeschichte geschrieben, in Ich-Form, in Wahrheit und in Fiktion. Toll! Mag ich total gern und war schon auf den ersten Seiten (nicht nur kulinarisch) eingefangen. Man fragt sich zwischendurch schon, welche Teile Fiktion sind…
Der Vater (sein leiblicher) - den Max auf einer New-York-Reise kennenlernt – er bleibt der Vater und wird im Verlauf immer nur der Vater genannt.
Seine Ausbildung zum Koch begann Max eher aus Mangel an Alternativen für sein Leben. Er bricht die erste Ausbildung in seinem Heimatort aber auch bald wieder ab und beendet sie später in der gehobenen Gastronomie von Hohenzollern.
Man is(s)t und wird nicht einfach so Koch. Es ist Berufung aus innerer Leidenschaft, (was man vielleicht erst später so versteht). Max durchläuft die harte Schule der Kochausbildung, aber es bleibt noch ein langer Weg bis zu seinem eigenen Restaurant in Berlin.
Bekannt aus TV-Sendungen wie z.B. Kitchen impossible, wo Max sich schon einigen Duellen mit Tim Mälzer gestellt hat – klar möchte man mehr über sein Leben erfahren.

Kochen am offenen Herzen ist ein vielsagender Titel, der auf die Tiefe der Situationen im Roman hinweist bzw. auf nicht nur zuckersüße Lebensmomente.
Kochen am offenen Herzen hätte nicht treffender als Titel gewählt werden können. Und dann erzählt er… schnörkellos, schonungslos und gerade heraus.

Fazit: einfach mal lesen – vielleicht zum Dessert!