Toyota Königskinder

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Alex Capus' „Königskinder“ sind ein diskussionsfreudiges Ehepaar, das sich selbst nicht so ernst nimmt. Nachdem sie ihren Jüngsten in der Hotelfachschule abgegeben haben, wagen sie sich in ihrem Toyota Corolla wie arrogante Touristen auf den Bergpass, obwohl Schneesturm vorausgesagt wurde. Max, der Erzähler, gewinnt der Sache einen positiven Aspekt ab. Vermutlich gehören er und Tina der letzten Generation an, die die Freiheit hat, solche Dummheiten zu begehen, da spätere Bordsystheme Vollbremsung und automatische Kehrtwende durchführen werden.
Und so kommt Capus zugig, zügig auf seine eigentliche Geschichte aus dem Jahr 1779. Just an der Stelle, wo es nicht mehr weitergeht, hat der Jüngling Jakob Boschung gelebt, wie ein Wolfskind aufgewachsen, schnell wie eine Gemse, harmlos aber mit einer Muskete bewaffnet. Das Sprechen, ein paar Brocken Französisch oder Deutsch, hat er so gut wie verlernt.
Wie stellt er es nun an, sich, laut Klappentext, in eine reiche Bauerntochter zu verlieben und ihr bis an den französischen Hof zu folgen?
Capus weiss, wie er Spannung aufbaut. Außer seinem flüssigen Stil dürfen sich die Leser sicherlich auf weitere Bon Mots freuen. Zum Schluss wird es für beide Paare grün, so verspricht es jedenfalls das Cover.