Die beste aller Welten...

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la novelera Avatar

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Das schmale Bändchen „Königskinder“ beginnt mit den Ereignissen eines winterlich stürmischen Abends in den Bergen. Nachdem Max und Tina, ein Ehepaar mittleren Alters, unvernünftigerweise eine wegen des Wetter gesperrte Passstraße genommen haben, bleiben sie mit dem Auto im Schnee stecken und sind nach kurzer Zeit eingeschneit. Auf den ersten Seiten hat man die beiden als „diskutierfreudig“ kennengelernt. Sie reden und reden ohne Unterlass über Banales und schaukeln sich gegenseitig hoch. Nun denn. Die Geschichte der beiden bildet den Rahmen um eine weitere Erzählung. Max beginnt nämlich zu erzählen, die Geschichte des Viehhirten Jakobs und Marie, in die er sich unsterblich verliebt und von der er nicht mehr lassen möchte. Der Leser wird von Max auf eine Reise in die Vergangenheit mitgenommen.
Durch verschiedenste Umstände verschlägt es Jakob an den Hof Ludwigs XVI. und später auf das „Gehöft“ von dessen Schwester.
Ein erstaunliches Buch! Max und Tina gingen mir nach kurzer Zeit ehrlich gesagt etwas auf die Nerven ob der langen Dialoge, die sich immer wieder um Kleinigkeiten drehten, die die beiden ewig diskutierten. Ich habe sie als ein „typisches“ Durchschnittspaar interpretiert und vielleicht sollte es auch genau so sein, denn viel spannender und wichtiger ist die Geschichte um Jakob und Marie, die sich ziemlich verrückt anhört. Selbst Tina fragt immer wieder zweifelnd nach, ob sich dies denn alles so zugetragen hat.
Jakob und Marie gelingt es nach vielen, vielen Jahren des Wartens endlich gemeinsam in der „besten aller Welten“ zu leben, die die Schwester des Königs Ludwig XVI. ganz in der Nähe von Schloss Versailles geschaffen hat. (Es lohnt sich zu lesen, wie diese „Welt“ genau aussieht!)
Nun endlich sind sie zusammen, was das allerwichtigste für die beiden ist. Doch das ist nicht das Ende der Geschichte…
Ich habe das Buch mit gemischten Gefühlen beendet. Einerseits fand ich die „Irrungen und Wirrungen“ aufregend und spannend, aber als die erwartete großartige Liebesgeschichte habe ich es leider nicht empfunden. Deshalb von mir „nur“ vier Sterne.