Ein kleiner, literarischer Schatz

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Der Roman „Königskinder“ von Alex Capus ist im August 2018 im Carl Hanser Verlag erschienen.
Schon die ersten Sätze des Romans zeigen eine bildhafte Sprache, die sofort ein Kopfkino erzeugt. Alex Capus Schreibstil hat mich, vom ersten Satz an, gefangen genommen und ich habe mich auf der Rückbank im roten Toyota Corolla im nächtlichen Schneetreiben gesehen.
Max und Tina bleiben in diesem roten Toyota Corolla auf einem verschneiten Alpenpass stecken und müssen die Nacht im Auto verbringen. Um die Zeit zu vertreiben erzählt Max eine Geschichte, die in der Zeit der Französischen Revolution spielt. Der Hirte Jakob verliebt sich in die Tochter eines reichen Bauern namens Marie. Doch die beiden können nicht zusammen sein, doch beide bleiben sich, trotz aller Hindernisse, treu.
Zwischen der Erzählung kommen auch immer wider Max und Tina in Dialogform zur Wort und streiten dabei liebevoll um Kleinigkeiten. Alex Capus schafft es literarisch auch das Miteinander in einer langen Ehe darzustellen und ich hätte mir noch mehr von Max und Tina gewünscht. Die Idee, die Liebesgeschichte von Jakob und Marie als Geschichte in der Geschichte zu erzählen, fand ich gut gelungen und ich kann mir gut und gerne vorstellen, noch mehr Bücher des Autors, dessen Schreibstil wirklich lebendig ist, zu lesen. Alex Capus hat es geschafft eine Liebesgeschichte zu schreiben, die romantisch aber nicht kitschig ist.