Ein modernes Märchen

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Tina und Max bleiben während eines Schneesturms auf einem Gebirgspass stecken – selbst schuld, denn die beiden haben mutwillig eine Absperrung umfahren und sich bewusst in die Gefahr gebracht. Hilfe holen ist in dieser Wetterlage unmöglich und so bleibt den beiden nichts anderes übrig, als irgendwie die Zeit totzuschlagen. Und womit kann man sich besser ablenken als mit einer guten Geschichte? Und so beginnt Max damit, Tina ins Jahr 1779 zu entführen. Er erzählt ihr die wahre Geschichte des schweizer Kuhhirten Jakob, der einsam auf dem Berg lebt und sich Hals über Kopf in die Bauerntochter Marie verliebt. Eine Verbindung, die insbesondere dem Vater der Angebeteten missfällt und so muss Jakob erst ein mal verschwinden und letztlich führt der Zufall ihn an den Hof der französischen Königs.
Unterbrochen wird Max' Erzählung nur von Tinas kritischen Kommentaren.

Alex Capus erzählt in diesem sehr kurzen Roman auf gleich zwei Ebenen. Max und Tina sind dabei allerdings mehr die Bühne, die den Raum für Jakob und Marie eröffnet. So erfährt man über Max und Tina recht wenig, sie kennen sich schon seit knapp 25 Jahren, müssen also schon etwas „lebensälter“ sein. Dennoch hat man das Gefühl, ein recht junges Paar vor sich zu haben.

Die Geschichte von Jakob und Marie ist so schön wie tragisch. Man erlerbt als Leser viel mit den beiden, die ein ganz außergewöhnliches Leben führen.

Ich habe bei „Königskinder“ den Eindruck ein modernes Märchen zu lesen. Das Buch war insgesamt sehr kurzweilig und Alex Capus erzählt wie gewohnt sehr anschaulich. Ich kann das Buch Fans von Capus ans Herz legen und auch jedem, der mal ein wenig aus seinem Alltag entfliehen will, denn irgendwie ist es doch eine schöne Geschichte, die zwar nicht vor Liebe trieft, sie aber ganz unaufdringlich zeigt.