Ein wunderbares Buch

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Alex Capus beweist einmal mehr sein schriftstellerisches Talent, indem er zwei Geschichten auf einmal erzählt und sie geschickt zu einem Ganzen verbindet. Während Tina und Max im Hier und Heute leben, haben Marie und Jakob zur Zeit der französischen Revolution gelebt.

Tina und Max geraten in einer Winternacht auf einer Paßstraße in den Alpen in einer Schneesturm und bleiben mit ihrem Auto stecken. Beide sind schon sehr lange zusammen und sich im Großen und Ganzen über die wichtigen Dinge im Leben einig, aber sie können herrlich zanken über unbedeutende Nebensächlichkeiten, wie z. B. die Sinnhaftigkeit von Scheibenwischern. So beginnt die Geschichte und sie ist ganz meisterhaft und lebensnah beschrieben. Wie aber kann man eine Nacht in einem eingeschneiten Auto besser überbrücken als Max es tut, indem er Tina die Geschichte vom armen Hirtenjungen Jakob und der reichen Bauerstochter Marie erzählt. Jakob und Marie sind füreinander bestimmt, aber der reiche Bauer vereitelt immer wieder ihr Zusammensein. Es ist eine zu Herzen gehende Geschichte, von der man die ganze Zeit hofft, daß sie ein gutes Ende nehmen würde, weshalb man Max bis zu Ende zuhören muß. Ich habe es getan und kann sagen, daß ich ein ganz wunderbares Buch gelesen habe, das mich sehr berührt hat.