Koma

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Harry Hole, da bin ich mir ziemlich sicher, ist es, der dort in einem abgelegenen Abteil des Reichshospitals im Koma liegt. Streng bewacht, anonymisiert, keiner darf wissen dass er den fast tödlichen Angriff seines Ziehsohnes Oleg Rakel überlebt hat. Vor allem der Sozialsenatorin und dem neuen Polizeipräsidenten. Beide hoffen dass er dort ewig liegt, im KOMA.
Und doch wird er fast schmerzlich vermisst. Kein Sympath, aber jemand der Harry und seine Art zu arbeiten zu schätzen wusste, und dem die Zusammenarbeit fehlt, gerade jetzt. Stale Aune ist nach Harrys Angriff aus persönlichen, privaten Gründen kürzer getreten, keine nächtlichen Anrufe mehr, in dem von ihm verlangt wird seinen Dienst an der Allgemeinheit zu tun. Er beginnt es schrecklich zu vermissen, aber Harrys Nachfolger rufen nicht an, auch wenn sie im spektakulären Mord an einem Polizisten zurzeit nicht weiterkommen. Sein Telefon bleibt stumm.


Was habe ich dieser LP entgegengefiebert…eigentlich schon nach der letzten Seite von „die Larve“. : )
Fast nahtlos reiht sich „Koma“ an den Vorgänger an. Sofort vielen mir einzelne Szenen wieder ein.
Als bekennender Fan der Harry Hole Reihe und des Autors finde ich es ganz toll das es weitergeht, das Harry nicht im letzten Schlussakkords des Vorgängers das Zeitliche segnet. Ich verfolge seit vielen Jahren von einigen speziellen Autoren die Krimireihen. Bei sehr vielen werden die Abstände zwischen den Folgen kürzer und die Komplexität der Geschichte nimmt geradezu drastisch ab. Jo Nesbo hingegen überzeugt mich immer wieder durch geschickte Wendungen, Täuschungen und kriminalistisch doch geniale Einfälle, mit jedem Buch mehr. Auch und gerade wegen der leicht depressiven Stimmung, die in all seinen Büchern mal stärker und mal schwächer mitschwingt.
Nach dieser LP hoffe ich auf ein Lebenszeichen von Harry (obwohl als Krankenschwester und Realistin hier wenig Chancen bestehen dürften, aber das ist ja das tolle an Büchern…sie spielen meist nicht in der Realität), auf die Aufklärung des bizarren und brutalen Mordes an dem ehemaligen Kriminalisten Erlend Vennesla und von Oleg und Rakel wüsste ich auch gerne, wie es ihnen geht.