Lebwohl Harry Hole?!

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fornika Avatar

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„Die letzten drei Kugeln waren erst vor kurzem abgefeuert worden, die Pistole roch noch immer danach. Sie hatten den früheren Polizisten Harry Hole, in Brust und Kopf getroffen.“
Tja, was ist denn nun mit Harry? Ist er tot? Oder liegt er schwer verletzt im Krankenhaus? Oder, oder, oder? Ich werde mich hüten hier irgendwas zu verraten, nur so viel: Nesbo versteht es den Leser auf die Folter zu spannen. Konnte man die bisherigen Bände gut ohne Vorwissen lesen, sollte man vor Koma zumindest Die Larve gelesen haben, denn die Geschichte knüpft mehr oder weniger nahtlos an. Nesbo bemüht sich zwar um eine kurze Einleitung um alle auf den Stand des Geschehens zu bringen, aber das reicht meiner Meinung nach nicht aus um alle Hintergründe zu durchblicken.
Gewohnt spannend geht es zu, auch nach den dramatischen Ereignissen aus „Die Larve“ werden in Oslo weiterhin Verbrechen begangen und Fälle gelöst. Am Schauplatz eines Mordes wird lange Zeit später ein neuer begangen. Prekäre Situation, denn das Mordopfer ist ausgerechnet einer der alten Ermittler. Gewohnt flüssig schreibt der Herr Autor, gewohnt schnell liest man sich durch die Seiten. Ich betone das „gewohnt“, weil mir an diesem Band einfach der letzte Schliff fehlte, wobei ich noch nicht mal genau sagen kann, woran genau das liegt. „Koma“ ist spannende und starke Unterhaltung, aber Nesbo kann es – meiner Meinung nach - noch einen Hauch besser.