Utopie für Kinder

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Wünschen wir uns nicht alle eine bessere Welt? Eine mögliche Version davon beschreibt Katja Diehl in ihrem neuen Buch "Komm mit in die Welt von morgen", untermalt mit Illustrationen von Emily Claire Völker.
Auf etwa 40 großformatigen Seiten begleiten wir Hope, die weder eindeutig Junge noch Mädchen ist, durch ihr Leben in der Stadt. Hope lebt, aus aktueller Sicht, in einer unkonventionellen Mischung aus Familie und offener Gemeinschaft in einem Mehrparteien-Haus. Eigentum existiert quasi nicht mehr und alle teilen sich alles. Es gibt keine Verbrennerautos mehr und alles ist super divers und die Vergangenheit (in etwa heute) wird düster und schmutzig dargestellt. Einmal ganz grundlegend betrachtet hat dieses System sicher viele Vorteile, vor allem für die Umwelt. Und das ist sicherlich auch das Hauptanliegen der Autorin. Kinder aufklären, wie eine grüne und soziale Zukunft aussehen könnte. Allerdings erscheint die Gesellschaft sehr einheitlich aus extrovertierten und intelligenten Menschen zu bestehen. Leider ist das nicht Realität, Menschen die Ruhe suchen und deshalb den trubeligen Alltag in diesem Gesellschaftsmodell nur schwer ertragen könnten, werden außen vor gelassen.
Aus literarischer Sicht ist das Buch eine Mischung aus Sachbuch und Erzählung. Es gibt jede Menge "Tipps für Eltern", die ab und zu etwas belehrend anmaßen.
Es gibt viele gute Ansätze, wahrscheinlich hätte es etwas weniger fachlichen Input und dafür mehr Story gebraucht, um wirklich gut lesbar zu sein. Gerade für Kinder fehlte ein richtiger "Held" oder eine "Heldin" in der Geschichte und es ging mehr um das Drum-Herum als um die Hauptfigur.