Eine aberwitzige Geschichte – wunderbar umgesetzt

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leseclau Avatar

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Kommissar Jennerwein macht Urlaub. Die geheimnisvolle Gattin (wunderbar die versteckten Andeutungen im ganzen Buch!) hat ihn überzeugt, dass er eine Auszeit braucht. Doch er kann nicht aus seiner Haut. Schon am Frühstücksbuffet entdeckt er zwielichtige Gestalten: so fallen ihm professionelle Buffetschmarotzer und bedauernswerte Küchenspringer ins Auge. Diese wunderbar abstrusen Nebengeschichten machen das Buch so besonders. Feine Formulierungen, ausgewählte Adjektive zur Beschreibung von sonderbaren Situationen – das alles ist ein köstliches Lesevergnügen.
Natürlich wird Jennerwein nicht in Ruhe urlauben. Ein Mann ist verschwunden und nur Jennerwein scheint in der Lage, ihm hinterher zu spüren. Und so taucht er ein in die Fabrik der Zukunft. KI, virtuelle Welten, sprechende Roboter, echte Menschen(?). In dieser unbekannten Welt lauert überall Gefahr für Jennerwein.

Aber auch in der realen Welt droht Ungemach. Mehrere Parteien trachten Jennerwein nach dem Leben. Warum? Die vielfältigen Gründe sind wunderbar unterhaltsam beschrieben. Und falls man selbst mal in so eine Situation gerät? Jörg Maurer hat zum Glück einen Praxistipp parat: „Nehmen Sie sich beim nächsten Einkauf die Zeit und drehen Sie sich in der Warteschlange um. Der Schlaks, der gerade ungeschickt seine Milchtüten aufs Band legt, ist in den meisten Fällen ein Auftragsmörder. Sprechen Sie ihn ruhig darauf an. Streitet er es ab, beweist das ja gerade, das er einer ist. Wechseln Sie in diesem Fall sofort den Wohnort.“

Mit einem Schmunzeln liest man sich durch den Fall, der sehr amüsant und voller erstaunlicher Geschichten ist. Für mich ist es ein deutlich besseres Buch als der letzte Jennerwein Fall, wenngleich ich das gesamte Team im Buch schon ein bisschen vermisse.