Abenteuerreise ins "ferne" Irland - Studienreise für den Leser

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pschreyer Avatar

Von

Schon das Sprichwort am Anfang macht neugierig: "Als Gott die Zeit schuf, machte er viel davon." und auch der Disclaimer, dass kein Schaf zu schaden kam, lässt auf den Humor und die Schreibgewandheit von Werner schließen. Dazu kommt ein "Dramatis Personae", also eine Personenbeschreibung, wie ich sie das letzte Mal bei "Nathan der Weise" sah; ein Bezug auf die klassische Literatur eben.

Die Details, die uns der Autor schenkt finde ich beachtlich. So schreibt er nicht von ein paar Menschen, die aus einem Bus aussteigen, sondern von einer "Horde müder, kaputter, durchgeschwitzter, stinkender und durchgeschüttelter junger Europäer". Das macht Laune und malt Bilder im Kopf. Auch das Leben und die Lebenseinstellung der Iren wird toll gezeigt, so meint ja ein Hotelier, dass die Betten eigentlich reichen müssten. "Müssten? Eigentlich?" gute Fragen, die hier vom Ich-Erzähler aufgeworfen werden.
Diese Beschreibungen des HOtels, dass schlimmer aussieht, als hätte man das Adlon über 10 Wochen verotten lassen entspricht ja ziemlich genau (Achtung Zynismus) "Unterkunft im Hotel (Luxus!)".

Werner schreibt hier also ein Tagebuch eines Ich-Erzählers, der sich in Irland befindet. Ich freue mich darauf, mehr von der Reise zu erfahren, denn außer, dass die Details einen manchmal verwirren können und noch mehr ausdrücken, als der Leser vielleicht wissen will, verspricht der Start doch eine Reise, bei der es viel zu lachen und zu erleben gibt. Mal sehen, was noch passiert.

Schon selbst habe ich solche "Studienreisen" erlebt, wenn auch nicht in Irland, sondern in anderen Europäischen ländern. Ich habe dabei viel erlebt und kenne seitdem auch den Unterschied zwischen versprochenen "Luxus-Unterkünften" und "10er WGs mit 8m² pro Person".