Kopf hoch, sprach der Henker

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
dreamlein Avatar

Von

Erster Eindruck:
Auf den ersten Blick dachte ich so:" was ist denn das für ein sch..."
Dann hat mich der Titel aber neugierig gemacht und ich habe die Inhaltsangabe gelesen und war positiv überrascht und an der Leseprobe interessiert.

Inhalt: Sechs Wochen Irland für lau, Unterkunft im Hotel (Luxus!) und Verpflegung (Guinness!) inklusive - mit diesem Künstlerstipendium hat Karsten Kühne das große Los gezogen.

Glaubt er. Doch als er mit den anderen Stipendiaten in Newgarden ankommt, reibt sich der Nachwuchsschriftsteller erst mal die Augen: Die Unterkunft ist ein verfallenes, abgeranztes Hotel mitten in der irischen Einöde. Es gibt keine Lebensmittel, keine richtigen Betten (schon gar keine Einzelzimmer), kein Internet, kein Telefon, keinen Handyempfang - und die Heizung funktioniert nicht. Die anderen europäischen Künstler stellen sich als Architekten, Archäologen, Maler und Friedensdienstler heraus, die aus unterschiedlichen Gründen nach Irland eingeladen worden sind.

Der Veranstalter und Organisator Seamus verspricht immer wieder, die Situation zu verbessern: Er gehe noch Lebensmittel einkaufen (ja, auch für die Laktoseintoleranten, Veganer und strenggläubigen Juden), er werde die Rückflüge umbuchen, er werde die Briefe zur Post bringen, aber er bittet um Geduld, er habe in Dublin ein weiteres wichtiges Projekt zu betreuen.

Anfangs versuchen die Teilnehmer noch, zu entkommen und wieder in die Zivilisation zu gelangen. Die Engländerin Jill geht auf eigene Faust los, um Hilfe zu holen. Man hört nie wieder etwas von ihr. Nach und nach arrangieren sich die Verbliebenen mit der Situation. Pokerrunden etablieren sich, die Künstler arbeiten mit dem Material, das sie vorfinden (nicht viel). Die Situation spitzt sich zu, als es mehrere Tage keine Lebensmittel gibt, ein Teil des Hauses einstürzt (was die Unterkunftssituation sichtlich verschlechtert) und einer der Schweden tot aufgefunden wird ...

Gesamteindruck:
Ein Roman der mit viel Witz und einer großen Portion Galgenhumor den alltäglich Wahnsinn analysiert und herausfindet was wirklich wichtig im Leben ist.
Der Text liest sich flüssig weg. Was nettes für zwischendurch !