Ein Buch über wirklich-Künster und nicht-wirklich-Künstler

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ooflipsioo Avatar

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"Kopf Hoch sprach der Henker" ist der vielversprechende Titel von Michael-André Werners Buch.
In dem Buch geht es um Karsten Kühne, einem vermeindlichen Deutschen Künstler, und vielen anderen Künstlern (und nicht-Künstlern) aus ganz Europa! (naja, nicht ganz Europa!)
Karsten und die anderen "Künstler" haben sich für ein Stipendium in Irland beworben, und hoffen jetzt alle auf puren Luxus in Irland! Doch weit gefehlt, kein Luxushotel, keine Lehrgänge für Kunst, kaum ein Austausch und kaum Schlafplatz für alle! Das Hotel entpuppt sich als altes baufälliges Landhaus, mitten in der ödesten Einöde Irlands, wo genau die liegt ist allerdings nicht bekannt.
Der Initiator des Projektes ist Seamus Keegan, ein Irischer Dichter, der nicht im vollem glanze erstrahlt, und gar etwas zwielichtig erscheint...
Schnell entwickeln sich die Zustände wie im Landschulheim, die "Buben" und die "Mädels" kommen sich näher, kaum einer ist produktiv, und das schlimmste: Seamus scheint an Altsheimer zu leiden, zum Haare raufen!

Das Buch hat mir gut gefallen, auch wenn mir oftmals derTiefgang gefehlt hat.
Ich hatte mir zum Beispiel mehr erhofft, was die künstlerische Tätigkeit von Karsten angeht, am Anfang des Buches wird großen Wert auf den Stuhl von Karsten gelegt, aber nach dem Kapitel wird nie mehr etwas darüber erzählt. Karsten hat ihn anscheinend vergessen, auch den zweiten Stuhl hat er nicht angefangen.
Es wurde zwar viel Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen gelegt, aber die zerschlugen sich so schnell, dass es wirklich schade ist.
Dafür fand ich es aber positiv, dass der Vortgang der Ereignisse weiter angedeutet wurde, was z.B. aus Emma, Karsten, Seamus und dem Rest geworden ist.

Dem Buch möchte ich 3 von 5 Sternen geben, da es mir zwar gut gefallen hat, aber mir fehlte das gewisse etwas, vlt lag es ja "nur" am Tiefgang, aber es hat nicht "klick" gemacht!
Ich freue mich, es gewonnen zu haben, hätte es mir auch im Laden gekauft, aber so viel wie ich mir - allein schon durch Covver, Titel und Leseprobe - erhofft habe konnte sich leider nicht erfüllen.
Trotzdem, ein Buch für regnerische Tage und Ohrwürmer von Mano Chao (welchen man sich am besten auf Dauerschleife nebenbei anhört)!