für zwischendurch ganz akzeptabel

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brianna Avatar

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der roman konnte mit dem ersten sehr positiven leseeindruck leider nicht mithalten.
auch, wenn der bitterböse, schwarze humor des autors nicht meinem entsprach- kann man sich sehr gut in die personen einfühlen. er hat einen sehr anschaulichen, flüssigen und auch lockeren schreibstil, sodaß man geich in der geschichte ankommt. besonders, wenn man noch jung-geblieben ist :)
ein durchaus lesenswertes buch, das einem kurzweil verschafft.

die melancholische grundstimmung, die der autor durch den ich-erzähler karsten bereits in den ersten szenen schafft, bleibt über das gesamte buch bestehen. der autor beginnt mit tag 19. in dem ehemaligen hotel, in dem die gemeinschaft der kunst-stipendiaten untergekommen ist, unter die sich karsten als nicht-künstler als ersatz einschlich, ist es muffig und kalt. es gibt nicht ausreichend nahrung, auch keine arbeitsmaterialien für die künstler, geschweige denn ausreichend betten für alle. es gibt kein telefon und auch keinen handy-empfang. alle protagonisten schwanken zwischen der dadurch entstehenden depressiven stimmung und hoffnung. die allerdings mit jedem weiteren tag abnimmt. sie merken schnell, daß sie ganz auf sich allein gestellt sind.
gruppen bilden sich, es gibt eine verschwundene teilnehmerin (die eigentlich hilfe holen wollte und nie wiedergesehen ward) und schließlich einen toten!

zu allem überfluß ist der veranstalter seamus mehr als unzuverlässig. er verspricht, sich um alles zu kümmern- nahrung, ein funktionstüchtiges telefon, ... und ist aber doch meist abwesend. er erinnert sich nicht an antworten, die vor 5min. gegeben wurden. ist er verrückt?
das ergebnis ist klar: es geht immer schlimmer!

den bogen hin zu irland als beliebtes (traum-)reiseziel spannt der autor nicht. alles hätte sich auch überall sonst abspielen können.
eine verpasste chance und sehr schade, wie ich finde.
das cover ist eher schlicht. es zeigt ein schaf, das ein 4blättriges kleeblatt kaut- allgemein als glückbringer angesehen. über ihm schwebt der strick, in dem der buchtitel und der autor benannt wird.

(abschließend möchte ich anmerken, daß das buch erst nach 1 1/2 wochen ab der benachrichtigung bei mir eintraf- ein umstand, der mir bislang nur beim ullstein-verlag auffiel (zum 2.mal), während andere verlage bereits innerhalb von 2-3 werktagen versenden. das erhöht (unnötig) den druck, neben dem normalen arbeitsalltag, das buch schneller zu lesen, um die rezension schreiben zu können.)