Schlimmer geht immer

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mauela Avatar

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24 Künstler aus aller Welt haben das große Los gezogen, sechs Wochen Irland im Luxushotel mit Künstlerstipendium. Was toll klingt erweist sich schnell als Flop. Das Hotel ist eine verdreckte und heruntergekommene Ruine mitten im Nirgendwo. Weder Arbeitsmaterialien, Hotelpersonal, Handyempfang noch genügend Betten sind vorhanden und der Reiseleiter ist nicht kompetent genug um die Probleme auch nur annähernd zu lösen. Eine Flucht aus dem Horrortrip scheint unmöglich und dann ist auf einmal einer der Mitreisenden tot.

Das Buch beginnt wirklich lustig. Die Künstler kommen am ersehnten Ziel an und finden leider eine Hotelruine anstatt der erhofften Luxusbehausung vor. Bevor sie sich entschließen können, einfach wieder kehrt zu machen ist jedoch der Reisebus schon wieder abgefahren und sie Künstler sitzen vorerst fest. Am nächsten Morgen geht der Horror dann weiter, die Heizung funktioniert nicht, es gibt zwar genügend Matratzen aber nicht genügend Betten und Zimmer, die Küche und das Bad ist verdreckt und kochen müssen die Stipendiaten auch noch selber. Anstatt „Arsch in der Hose“ zu beweisen, lassen sich die Künstler vom Reiseleiter jeden Tag aufs Neue beschwichtigen und vertrösten. Und tatsächlich passiert Nichts. Und obwohl der Reiseleiter anfangs täglich mit dem Auto von Dublin kommt um zum Beispiel Lebensmittel vorbei zu bringen, kommt keiner der Künstler auf die Idee dem Elend ein Ende zu bereiten und einfach beim Reiseleiter mit ins Auto zu steigen um dem Schrecken zu entkommen. Dafür gibt es endlose Diskussionen. Dann passiert ein Mord und der Leser denkt „oh gut, endlich geht´s los“ und wieder passiert einfach Nichts. Dafür sieht einer der Teilnehmer auf einmal einen Geist und die Spannung ist komplett dahin, weil einfach nicht ganz logisch ist, was das denn nun soll. Hungerdelirium hin oder her, (der Reiseleiter hatte einfach ein paar Tage nicht vorbei geschaut und vergessen Lebensmittel liefern zu lassen) irgendwann ist es einfach nicht mehr lustig.

Obwohl der Autor einen guten und flüssigen Schreibstil liefert, ist das Buch nur bedingt zu empfehlen. Der Wortwitz und die tolle Ausdrucksweise alleine genügen für mich nicht. Was als wirklich lustiges Buch beginnt wird schnell langweilig und zum Ende hin sogar ziemlich ziemlich konfus. Als nette Lektüre für Leser, die keinen tiefgreifenden Sinn in einem Buch suchen sondern nur unterhalten werden wollen, durchaus geeignet. Ich selber hatte schon alleine wegen des absolut genialen Titels, etwas mehr erwartet.