Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ...

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frodo1991 Avatar

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Buchbeschreibung:

Sechs Wochen Irland für lau, Unterkunft im Hotel (Luxus!) und Verpflegung (Guinness!) inklusive - mit diesem Künstlerstipendium hat Karsten Kühne das große Los gezogen.

Glaubt er. Doch als er mit den anderen Stipendiaten in Newgarden ankommt, reibt sich der Nachwuchsschriftsteller erst mal die Augen: Die Unterkunft ist ein verfallenes, abgeranztes Hotel mitten in der irischen Einöde. Es gibt keine Lebensmittel, keine richtigen Betten (schon gar keine Einzelzimmer), kein Internet, kein Telefon, keinen Handyempfang - und die Heizung funktioniert nicht. Die anderen europäischen Künstler stellen sich als Architekten, Archäologen, Maler und Friedensdienstler heraus, die aus unterschiedlichen Gründen nach Irland eingeladen worden sind.

Der Veranstalter und Organisator Seamus verspricht immer wieder, die Situation zu verbessern: Er gehe noch Lebensmittel einkaufen (ja, auch für die Laktoseintoleranten, Veganer und strenggläubigen Juden), er werde die Rückflüge umbuchen, er werde die Briefe zur Post bringen, aber er bittet um Geduld, er habe in Dublin ein weiteres wichtiges Projekt zu betreuen.

Anfangs versuchen die Teilnehmer noch, zu entkommen und wieder in die Zivilisation zu gelangen. Die Engländerin Jill geht auf eigene Faust los, um Hilfe zu holen. Man hört nie wieder etwas von ihr. Nach und nach arrangieren sich die Verbliebenen mit der Situation. Pokerrunden etablieren sich, die Künstler arbeiten mit dem Material, das sie vorfinden (nicht viel). Die Situation spitzt sich zu, als es mehrere Tage keine Lebensmittel gibt, ein Teil des Hauses einstürzt (was die Unterkunftssituation sichtlich verschlechtert) und einer der Schweden tot aufgefunden wird ...


Leseeindrücke:

Das Cover machte gleich Lust mit dem Lesen zu beginnen und hat mich nicht enttäuscht. Zu Beginn des Romans werden die Charaktere vorgestellt. Karsten Kühne, Protagonist und Nichtkünstler, der kurzfristig bei dieser Reise für seine Freundin Sophie eingesprungen ist, sowie eben seine Mitreisenden, eine 23-köpfige illustre Truppe -allesamt Künstler unterschiedlicher Kunstrichtungen - aus unterschiedlichen europäischen Ländern, die sich ebenso wie Karsten auf 6 Wochen angenehmen Urlaub freuen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Als sie ihr Zielhotel Newgarden Mansion nahe Dublin erreichen ist dieses eine verfallene Ruine aus dem 18. Jahrhundert. Keine Luxus-Einzelzimmer und auch keine All-Inclisive-Verpflegung, stattdessen nur Schmutz, Staub und Shcmalhans Küchenmeister. Nachdem das erste Entsetzen gewichen ist, Reiseveranstalter Seamus kein Talent im Zufriedenstellen beweist, muss man sich irgendwie arrangieren, denn: An ein Wegkommen von dort ist gar nicht zu denken - Keine Verbindung zur Außenwelt, ein unfähiger Reiseorganisator und dann noch der tote Schwede im Keller...

Im Großen und Ganzen fand ich diesen Unterhaltungsroman auch ganz nett und unterhaltsam, nur eben den Anfang recht unverständlich, da dieser nicht chronologisch beginnt, sondern mit Tag 19 und dann wieder zurückspringt auf Tag 1, am Tag 2 dann Karsten seufzt, dass er sich seinen 1. Tag so nicht vorgestellt habe usw.... Dann aber werden die Tag von Tag 1 bis Tag 25 chronologisch als Kapitel beschrieben, wobei es Tag 19, dann zweimal gibt.
Den Anfang der Story fand ich auch etwas langatmig, weil neben dem Entsetzen über die Bruchbude und dem Kennenlernen der Reisenden nicht sooo viel passiert.

Dann kommt die Geschichte aber in Fahrt und nach und nach auch Schwung in die Geschehnisse. Vom Lokalkolorit Irlands ist leider nicht gar zu viel zu lesen, dafür aber einige englische Ausdrücke, die ich gut verstanden habe, aber vielleicht nicht jeder versteht. Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive Karstens berichtet und ist ganz unterhaltsam.

Glücklicherweise finden wir vor Beginn der Kapitel ein Personenregister und konnen so nachsehen, wer wer ist.
Die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel von unterschiedlicher Länge. Alles-in-allem eine leichte Lektüre, die sich angenehm lesen lässt, weniger humorvoll als erwartet war, aber mit dennoch gut unterhalten hat.

Ich vergebe knappe 5 von 5 Sternen!