All-American

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signalhill Avatar

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Lange schon habe ich auf Kent Harufs "Kostbare Tage" gewartet, denn ich habe das Buch schon im Diogenes-Prospekt gesehen. Dieser Roman trifft genau meinen Geschmack des all-American Romanes mit sehr viel Lokalkolorit. Dabei scheint im kleinen Ort Holt gar nichts Spektakuläres zu geschehen, aber gerade am Ende der 69-seitigen, sehr langen Leseprobe wird klar, dass hier einiges passiert ist.

So fragt man sich z.B., warum gerade die Episode aus Dads Hardware Store mit der Entlassung des Mitarbeiters eingefügt wird. Dann ist auch der Sohn Frank verschwunden, nur, weil der homosexuell ist? Dann kommt der neue Pfarrer Lyle aus Denver in die Stadt, und man fragt sich, was der Stadtpfarrer in dem kleinen Ort möchte. Doch auch der hat ein Geheimnis, oder eher seine Frau. Ist die Familie aus Denver weggezogen, weil sie vielleicht dort eine Affäre hatte?

Der Leser kann schon viel spekulieren, aber was mich besonders angezogen hat, ist die bedingungslose Liebesbeziehungen zwischen Dad und seiner Frau Mary und auch der Erzählstil des Autors. Ich bin begeistert von dem Roman eines Autors, von dem wir leider nichts Neues mehr hören werden. Auch, wenn ich die anderen beiden Teile der Trilogie nicht kenne, möchte ich diesen Roman gern lesen - also unbedingt vorablesen.