Dad und seine letzten Tage - über das Sterben in einer Kleinstadt...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
duenefi Avatar

Von

"Kostbare Tage" von Kent Haruf gefällt mir vom Schreibstil her sehr. Es ist ein wenig lyrisch, zugleich pragmatisch und tragisch...
Erzählt wird von Dad, dem Eisenwarenhändler von Holt, der im Sterben liegt. Krebs. Seine Frau Mary reibt sich auf bei der Pflege und Sorge um ihn, Tochter Lorraine kommt, um ihren Vater auf dessen letztem Weg zu begleiten.
Der Leser lernt hier einige Bewohner der kleinen Stadt kennen, in allen Details, wie es so ist, wenn jeder jeden kennt. Aber durch Rückblicke und vergangene Episoden erfahren wir auch vieles über Dad selbst , z.B. dass er gerecht, aber unbestechlich ist, wie man an dem Vorfall mit Clayton sieht. Wie er war. Vermutlich auch unerbittlich.
Gespannt bin ich gerade deswegen, ob Frank noch einmal heimkommt, der verlorene Sohn, der scheinbar homosexuell ist. Ist er deswegen gegangen, weil sich hier jeder das maul zerrissen hat, wegen Klatsch und Tratsch, oder gibt es weitere Geheimnisse?
Ich glaube, hier passiert auf ganz kleinem Raum unendlich viel, und ich würde gern weiterlesen, mir gefällt diese stille, dennoch dramatische Art des Erzählens.
Das Cover spricht mich dagegen nicht sehr an, das Motiv schon, aber ich finde es zu bunt.