Kunterbunt, chaotisch, liebenswert
Schon beim ersten Blick ins Buch fällt auf: Krakadu ist anders – im besten Sinne. Die Illustrationen sind witzig, lebendig und herrlich überdreht, und sie passen perfekt zu der Geschichte über einen liebenswert-chaotischen Kraken, der mit seinen acht Armen so seine Schwierigkeiten hat. Was mir besonders gut gefällt: Trotz aller Tollpatschigkeit wird Krakadu nicht zur Witzfigur, sondern bleibt durchweg sympathisch.
Die Dynamik zwischen Krakadu und dem etwas besserwisserischen, aber treuen Seestern Prof ist humorvoll und bietet viel Stoff für Lacher – gleichzeitig steckt darin auch eine leise Botschaft über Freundschaft, Akzeptanz und das Recht, so zu sein, wie man ist. Ohne mit erhobenem Zeigefinger zu erzählen, vermittelt das Buch ganz kindgerecht, dass man nicht in jede Schublade passen muss – und dass das genau richtig so ist.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder großen Spaß an den schrägen Dialogen, den kreativen Wortspielen und den vielen absurden Situationen haben werden. Und Erwachsene dürften beim Vorlesen ebenfalls schmunzeln – das ist für mich immer ein Pluspunkt bei Kinderbüchern. Krakadu macht Mut, anders zu sein – und genau das brauchen Kinderbücher heute.