Leider zu viele Ungereimtheiten.
"Krakadu" ist eine Geschichte über eine Krake und einen Seestern namens "Prof", die in 6 einzelnen Kapiteln erzählt wird und jeweils mit einem Titel begleitet wird. Die Länge und die einzelnen Abschnitte eignen sich sehr gut zum Vorlesen am Abend. Allerdings würde ich die Altersempfehlung ab 5 Jahren doch etwas weiter hochschrauben, da viele Anspielungen und Wortgefechte die richtige Betonung der Eltern benötigen, damit diese überhaupt verstanden werden können. Krakadu und der Prof erleben in diesem Buch ein kleines Abenteuer, welches die beiden Streithähne näher zueinander bringt. Ich habe an diesem Buch sehr gemocht, dass insbesondere über die Krake sehr viel wissenswertes eingebaut worden ist und gelernt werden kann. Zusätzlich gefielen mir die Weisheiten, die dem jungen Zuhörer vermitteln werden. Unter anderem beispielsweise, dass es sich einfacher lebt, wenn man nicht versucht überall hinein zu passen oder dass man sich im Team auch gerne für andere freuen darf und kann. Die Illustrationen habe ich als angenehm empfunden. Leider konnten mich aber einige Dinge ganz und gar nicht überzeugen. Zum einen finde ich es stilistisch nicht sehr gut ausgearbeitet, wenn ein Satz durch eine Doppelseite mit einem Bild auseinander gerissen wird. Der Leser kann sich entweder entscheiden, den Satz zu beenden und die Illustration zu vernachlässigen oder diese anzuschauen und danach wieder vor und zurück zu blättern. Dann werden meiner Meinung nach hier Alkohol und Drogen mit ins Spiel gebracht, die in meinen Augen nichts in einem Kinderbuch zu suchen haben. Hier geht es zum einen um die Seegurkenbowle, von dem der Krake schlecht wurde aber auch um Seegras, welches zur Entspannung geblubbert werden sollte. Der Prof wird gelegentlich "Prof" und dann wieder "Professor" genannt. Dies kann sicherlich dem Kind erklärt werden und dennoch finde ich es unpassend. Ich empfinde zusätzlich viele Sätze auch als jugendlich und nicht unbedingt als Vorbild in der Sprache dienend, wenn beispielsweise mehrfach von "Leck mich doch am Arm" die Rede ist. Abschließend finde ich es dann doch sehr fragwürdig, wenn die Geschichte doch eigentlich in der Unterwasserwelt stattfinden sollte und der Prof dann davon berichtet, dass er mit einem Fahrstuhl in einem Hotel gefahren ist. Da geht die Fantasie-Reise für mich dann doch ein wenig zu weit. Alles in allem kann man das Buch durchaus lesen aber vermutlich in einer anderen Alterskategorie und den Inhalt dann bitte mit ganz viel Humor nehmen. Ich denke dann wird es gehen. Für mich war dies leider ein 2,5 -Sterne Buch.