Die zerstörerische Macht der Mephisto - Vögel

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"Ralph Krass - so heißt ein verschwenderisch großzügiger Geschäftsmann, der Menschen mit kannibalischem Appetit verbraucht Ist er unendlich reich oder nur ein Hochstapler, kalt berechnend, oder träumt er hemmungslos?
Dieser Mann, der niemals Zeit hat und in anderen Menschen nur Marionetten sieht, begegnet in Neapel einer Frau, die sich ihm widersetzt. Ein eifersüchtiger Beobachter findet sich kurz darauf in einem verlassenen Winkel Westfrankreichs wieder, nicht ahnend, daß sich später, in Kairo, das Blatt entscheidend wenden wird." (Klappentext)

Martin Mosebach kreiert mit dunkler Eleganz in seiner unverwechselbaren Sprache einen "Mephisto". Ralph Krass ist schlau, listig, emotionslos und wortgewandt, ein selbstverliebter Teufel, dessen Macht auf seine Mitmenschen aber nicht grenzenlos ist. Sein Schauplatz ist die Erde: Rot und wie der Vogel sich selbst küssend, zieht er seine Seelen zerstörenden Bahnen.

Die mitreißenden Stimmungen, Sphären und Charaktere werden mit spielender Tiefe, dezent humorvoll erzählt und katapultieren den Leser in eine "krasse" Welt, der es sich bis zum Ende schwer zu entziehen ist.

Es bleibt die entscheidende Frage:
Wie viele dieser Mephisto-Vögel, die ihr Umfeld zerstören, laufen da draußen herum - in unserer realen Welt?