eine wahre lesefreude

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maria4000 Avatar

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ich war von anfang wirklich sehr positiv überrascht, vom stil, der figurenzeichnung und dem plot. obwohl es sich durchaus um eine längere leseangelegenheit handelt, kann man "krass" eigentlich in fast jeder verfassung lesen, man muss nicht - wie bei anderen "literarischen" titeln - konzentriert und sehr aufnahmefähig sein, um etwas mitzunehmen. die erzählperspektive mochte ich ganz besonders, vor allem den wechsel nach part I und habe auch oft sätze oder ganze absätze mehrfach gelesen, weil mosebach einfach ein wortkünstler ist und es mir gar nicht so sehr um die handlung ging, sondern um die art, wie erzählt wird. so klug und fein sind seine charakterzeichnungen, auch narrativ extrem faszinierend konstruiert. die ortswechsel und inter/transnationalität der story tun ihr übriges. ich war ja anfangs noch ein wenig skeptisch, weil mosebach als literarisches großtalent angekündigt wurde und da für mich teils auch einfach autor*innen mitgemeint sind, die in sehr ausgesuchter und schwer zugänglicher sprache sehr wenig relevantes oder interessantes mitteilen - hier trifft es für mich aber auf jeden fall zu.