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sabrina Avatar

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Der Roman "Krass" von Martin Mosebach ist im wahrsten Sinne eine "große Erzählung". Der Protagonist Herr Krass ist eine eigenwillige, beeindruckende Persönlichkeit. Er kauft sich die Menschen ein, die er in Gesellschaft haben möchte, und doch entwickelt er -zumindest wird das dem Leser so vermittelt-keine wirkliche Beziehung zu seiner Gesellschaft. Er wirkt kühl und distanziert. Seiner aktuell unter Vertrag genommenen "Freundin" Lidewine steht er immer häufiger skeptisch gegenüber, und doch macht er ihr ein sehr teures Geschenk. Manchmal wirkt es für den Leser unverständlich, was allerdings der Geschichte keinen Abbruch tut-es passt zu der Persönlichkeit des Herrn Krass. Seinen Sekretär Jüngel lernt der Leser immer mehr kennen, da er Briefe an seine Freundin faxt, in der er sich mitteilt. Der Roman ist eine ungewöhnliche Geschichte. Teilweise zieht sich manche Situation zu sehr in die Länge. Aber insgesamt ist es eine gelungene Geschichte, imposant geschrieben und zum Nachdenken anregend. Sehr lesenswert.