Politische Bildung spannend verpackt

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Jetzt schon ein Dengler-Krimi, in dem die Corona-Pandemie vorkommen soll? Und wer Schorlau kennt, der weiß, dass ein gesellschaftliches Ereignis bei ihm nicht einfach vorkommt, nein, er verarbeitet es in der Regel grundsolide und bezieht ein klares Statement. In Sachen Corona im Moment eine Gradwanderung. Schwerpunkt, das ahnte ich vor dem Blick in die Leseprobe schon, ist natürlich nicht Corona, sondern ein anderes Thema. Trotzdem: wird ihm ein voreiliges Statement in dieser wirklich brandaktuellen Sache das Genick brechen? So meine Gedanken als ich den Text geöffnet habe.

Corona bleibt dann in der Leseprobe auch erst einmal noch aus und tritt in der dortigen Realität wohl erst noch ein, was mich sicherheitshalber den letzten Stern zurückhalten lässt. Was der Leser auf den Seiten der Leseprobe serviert bekommt, ist aber ganz viel Schorlau: Andere würden sich vielleicht fragen, ob es sich für die wenigen Sätze lohnt, ein neues Kapitel zu eröffnen, für Schorlau ist das wie gewohnt völlig irrelevant: Die Wirkung und die Handlung stehen im Mittelpunkt und das ist gut so. Denn so wird dem Leser erst einmal angewiderte Gänsehaut über den Rücken gejagt. So schnell geht es: Der Kampfgeist und das Interesse sind geweckt. Zwar steht er als schriftstellerischer Robin Hood auch in seinem Einsatz gegen Immobilienhaie wieder auf dankbarem Posten, doch ist es seiner Art der Aufarbeitung aus der menschenfreundlichen Sicht geschuldet, dass man sich als Leser freiwillig tiefergehend mit dieser Thematik beschäftigt und gerne von ihm unterhalten und belehren lässt. Dieses Mal also mit dem Schwerpunkt auf den explodierenden Kosten für Wohnraum – eine Thematik so aktuell wie gesellschaftlich relevant, dass sie längst ein Fall für Wolfgang Schorlaus Krimireihe ist. Toll, dass es jetzt so weit ist und Schorlau sich in die Thematik eingearbeitet hat. Ich bin höchst gespannt, was er zutage gefördert hat, denn schon in der Leseprobe wird ersichtlich: Es ist mal wieder alles nicht so einfach.