Ein sprechender Titel

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Nach einer längeren Pause von Fjällbacka und Erica Falck wendet sich Camilla Läckberg ihr nun wieder zu – heißersehnte Rückkehr gelungen?

Es könnte alles so schön sein: Einladung zu einer Goldenen Hochzeit (naja, Essen und Wein werden entschädigen), noch dazu bekommt der „Bräutigam“ den Literaturnobelpreis, Erica recherchiert für ein Buch um einen Mordfall im Stockholm der 1980er Jahre. Doch dann will man der Familie des Nobelpreisträgers ans Leder und quasi parallel wird ein befreundeter berühmter Naturfotograf in seiner Galerie ermordet. Patrik wird mit den Ermittlungen betraut, tappt aber im Dunkeln – klar, dass Erica sich einmischt …

Der inzwischen 11. Fall für Erica und Patrik ist gelungen und man könnte mit diesem Band in die Serie einsteigen, weil er in sich geschlossen ist. Sicherlich entgeht einem dann manches, aber schließlich steigt auch Läckberg ja wieder in die Reihe ein. Die Handlung umfasst an sich zwar nur ca. 2 Wochen, durch die 2 Zeitebenen wegen des Mordes in den Achtzigern ist der Plot aber ausreichend komplex, um nicht zu langweilen. Denn natürlich gibt es eine Verbindung zwischen den Fällen. Doch bis dahin geht einige Lesezeit rum, „Kuckuckskinder“ braucht ein wenig Zeit, um in Fahrt zu kommen. Doch dann verwebt Läckberg die Handlungsstränge und allein durch die Wechsel dazwischen entsteht Spannung. Das ist auch gut so, weil der Verdächtigenkreis überschaubar ist, Spannung entsteht v. a. durch das Aufdecken der Zusammenhänge. Es geht um die Literaturwelt (und den Skandal um das Nobelpreiskomitee), um Vorurteile, Lügen und das (heile) Privatleben Ericas und Patriks (was eine relative Seltenheit in den eher dysfunktionalen sonstigen Ermittlerleben darstellt). Gefühlt hat sich die Pause von Fjällbacka gelohnt, Läckberg bzw. die Geschichte wirken „fokussierter“ als zuletzt manchmal, insofern ist die Rückkehr geglückt, selbst Neueinsteiger dürften ihre Freude haben.