Eine griechische Tragödie in mehreren Akten

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karschtl Avatar

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Einer der Charaktere vergleicht die Geschehnisse mit einer griechischen Tragödie und dem kann ich nur zustimmen. Der finale Showdown und alle die Verwicklungen erinnern tatsächlich daran! Womit ich aber nicht sagen will, dass der Roman altertümlich wirkt, denn das ist er keinesfalls.

Sondern es ist ein moderner skandinavischer Krimi mit einem ungewöhnlichen Fall und einem mir bereits sehr liebgewonnen Ermittler'duo'. Denn obwohl sich Erika Falck überhaupt nicht in die polizeilichen Ermittlungen ihres Mannes Patrick einmischt, trägt sie doch am Ende immer einen entscheidenen Hinweis zur Auflösung bei. Dass die Bücher, an denen Erika gerade arbeitet, ausgerechnet auch immer zum aktuellen Fall der Polizei "passen", ist nach so vielen Fällen zwar nicht mehr authentisch ("Kuckuckskinder" ist bereits der 11. Band dieser Krimireihe), aber Schwamm drüber.

Die Geschichte von Lola und Pytte, die Läckberg in Rückblenden ins Jahr 1980 erzählt, fand ich sehr schön und gleichzeitig sehr traurig. Denn schon früh erfähren die LeserInnen, wie es ausgehen wird. Da wird es einem schon schwer ums Herz, und dann setzt Camilla Läckberg da sogar nochmal einen drauf im zweiten Teil ihres Buches.

Insofern fühlt sich bei diesem Buch "ich habe mich gut unterhalten" etwas unpassend an. Ich habe das Buch jedenfalls sehr gern gelesen, mich gleich wieder in Fjällbacka heimisch gefühlt und dem Ende und der Auflösung entgegen gefiebert.