Ich bin begeistert! Endlich ist die Fortsetzung da.

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schlumbergera Avatar

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Lange musste ich auf eine Fortsetzung der Fjällbacka-Krimireihe mit Erica Falck und Patrik Hedström warten, endlich war es so weit. Und das Warten hat sich gelohnt!

Die Spannung ist in dieser Geschichte unglaublich hoch, ich mochte das Buch kaum zur Seite legen. Als Leserin wusste ich natürlich schon lange vorher, dass die beiden beschriebenen Fälle miteinander zu tun haben müssen. Aber die Art und Weise, wie sie am Ende miteinander zu tun haben, hat mich überraschen können. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin uns Häppchen für Häppchen mit Informationen füttert, so dass wir manchmal gegenüber der Polizei im Buch die Nase vorn haben und ungeduldig darauf warten, bis sie so weit sind wie wir.

Ich fand die Konstruktion der Geschichte auch sehr gut. Die kurzen Rückblenden in das Jahr 1980 wirken am Anfang geheimnisvoll, später spürt man die Bedrohung darin. Die Katastrophe (wenn man das so benennen will) beginnt hier und zieht sich durch die Jahre hindurch bis in die heutige Zeit, und gipfelt in mehrere Todesfälle. So entsteht beim Lesen eine Art Sog, dem man folgen will. Geschickt ist dabei natürlich, dass in dem Buch sowohl Erica Falck (als Schriftstellerin in Recherchearbeit) als auch Patrik Hedström (als Polizist) ermitteln, und zwar mit unterschiedlichem Ausgangspunkt, und auch mit zunächst unterschiedlichem Ziel. So hatte ich als Leserin Informationen von beiden Seiten und konnte gut mitermitteln.

Obwohl der Kreis der Verdächtigen eher klein ist, tappt man lange Zeit im Dunkeln, denn ein Motiv ist nirgends erkennbar. Auch dieses offenbart sich erst spät - und ist dann doch ganz anders, als es zunächst aussieht.

Positiv fiel mir diesmal auf, dass die Privatangelegenheiten von Patrik und Erica diesmal zwar wieder eine wichtige Rolle spielen, aber nicht so sehr viel Raum einnehmen, wie es in manchen Büchern der Reihe schon vorkam. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem zu lösenden Fall.

Insgesamt bin ich von dem Buch absolut begeistert und kann es nur empfehlen. Es kann auch ohne Vorwissen aus der Buchreihe gelesen werden.

Einen winzigen Kritikpunkt habe ich aber doch, wobei ich dafür keinen Punkt abziehen möchte: Mir fiel in dem Buch zum ersten Mal der missbräuchliche Umgang mit Alkohol auf. Zwei der Figuren treten fast nur betrunken auf, andere schütten sich an mehreren Stellen im Buch voll. Bitte nicht falsch verstehen, es gibt in dem Buch mehrere Gelegenheiten (z. B. eine goldene Hochzeit, Vorfreude auf eine Preisverleihung oder eine Ausstellungseröffnung), bei denen man sich auch wirklich gerne zuprosten kann. Aber das selbstverständliche Trinken bis zum Absturz fiel mir beim Lesen unangenehm auf.

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar geschenkt bekommen, was meine Meinung zum Buch aber nicht beeinflusst hat.