Lo-lo-lo-lo Lola

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tochteralice Avatar

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Erika und Patrik sind zu einer Party eingeladen - ein berühmter Autor und seine Frau, eine nicht minder bekannte Verlegerin, feiern goldene Hochzeit. Und nur erträglich, weil Erikas Freundin Louise die Schwiegertochter der Jubilare und zudem zuständig für Planung und Gestaltung der Feier ist. Einer ist nicht gekommen, nämlich Rolf, ein bekannter Fotograf und enger Freund des Paares, der gerade eine Ausstellung vorbereitet. Am nächsten Morgen wird seine Leiche in der Galerie, in der sie stattfinden sollte, gefunden - es war eindeutig Mord. Es kommt, wie es - in Läckbergs Serie fast immer - kommen muss: Es ergeben sich so einige überraschende Parallelen und immer wieder ist es Erica, die die Zusammenhänge erkennt. Diesmal vor allem, weil es - wie sich nach und nach herausstellt - Bezüge zu einer Begebenheit aus dem Jahr 1980 gab, in deren Mittelpunkt Lola stand - eine Transfrau, mit der sowohl das Goldhochzeitspaar als auch dessen Freunde eng bekannt waren.

Auch Patriks Kollegen und sein Chef, Bertil Mellberg und das restliche Team kommen wieder ins Spiel. Ebenso wie ihr privates Umfeld. Das sind außer der bereits erwähnten Frau Patriks, der Autorin Erica Falk die Kinder des Paares, Patriks Mutter Kristina, Ericas Schwester Anna, um nur die Wichtigsten zu nennen. Also vor allem etwas für Kenner und Liebhaber dieser Serie, denn nicht immer werden Zusammenhänge aus früheren Büchern ausführlich aufgeklärt. Ich jedenfalls war heilfroh, bislang jeden einzelnen der Läckberg-Krimis gelesen zu haben, ansonsten wäre ich ziemlich ins Schleudern geraten. Leider ist diesem Buch nicht wie einigen früheren Bänden bspw. "Die Engelmacherin" ein Verzeichnis der regelmäßig auftauchenden Akteure vorangestellt, das wäre für Neueinsteiger zumindest etwas hilfreich.

Mir hat dieser Band gut gefallen - er fügt sich schlüssig und nahtlos in die Serie ein und ich liebe Fälle, deren Anfänge in die Vergangenheit zurückreichen, auch wenn Läckberg dieses Instrument ein bisschen sehr häufig verwendet.

Diesmal fand ich die Handlung ingesamt stimmig, auch der Erzählstil der Autorin - intensiv, atmosphärisch und mit eindringlichen Personenbeschreibungen - hat wieder zum Lesegenuss beigetragen, doch leider gab es doch ein paar Enttäuschungen, die vor allem die Auflösung des Falls betrafen.

Zu empfehlen ist der Krimi vor allem Freunden dieser Serie oder aber solchen, die es werden wollen und sich nicht scheuen, die insgesamt zehn vorherigen Bände - oder zumindest einen Teil davon - vorher zu lesen, denn ansonsten kommt an angesichts der ausgesprochen dichten Handlung sicher gelegentlich ins Schleudern. Doch wer Patriks gewohnten Alltagsstress und das Leben mit seiner Frau Erica - beide scheinen gesetzter geworden zu sein, denn auch in diesem Band geht es - wie bereits im Vorgänger "Eishexe" für ihre Verhältnisse ausgesprochen harmonisch zu - und andere immer wieder auftauchende, den aktuellen Fall ergänzende inhaltliche Elemente schätzt und wie ich eher die nicht so harten Krimis bevorzugt, der wird hier auf seine Kosten kommen!