Kuckucksmörder

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ingrid78 Avatar

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Was für ein spannender Einstieg ins Buch. Wir lernen Robert kennen, der gefangen ist und ein Geständnis schreiben muss. Sein Entführer bedroht ihn, doch nie ist sein Geständnis ehrlich genug. Dann geht es richtig beklemmend weiter mit einer Alltagssituation. Die Polizistin Eva Flessner bekommt einen Anruf von der Mutter ihrer besten Freundin Petra, die ihre Tochter nicht erreichen kann. Sie bittet Eva mal nach dem rechten zu sehen. Als Eva im Haus ihrer Freundin ist findet sie die Leichen der kompletten Familie. Vater, Mutter und die beiden Kinder, bestialisch getötet. Für Eva steht fest dass sie den Mörder ihrer Freundin finden muss, sie stellt eigene Nachforschungen an. Was sie dabei herausfindet ist schockierend. Die Ehe ihrer Freundin war mehr Fassade, ihr Ehemann hat sie misshandelt. Bei ihren Ermittlungen lernt sie Falk Stucke kennen, der in einem Einkaufszentrum als Sicherheitsmann arbeitet. Eva findet Falk sympathisch und freundet sich mit ihm an. Arglos bespricht mit ihm auch ihrer Ermittlungsergebnisse, doch Falk ist nicht der harmlose Typ als den er sich ausgibt.

Raimon Weber schreibt in einem flüssigen Schreibstil, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Seine Figuren beschreibt er detailliert, auch die Orte sind so gut beschrieben, dass ich beim lesen ein Bild vor Augen hatte.

Im Gegensatz zu vielen anderen Krimis ist die Hauptperson kein Ermittler oder Opfer, sondern der Täter. Ungewöhnlich, aber sehr spannend da man so die Hintergründe erfährt, die Stucke zu dem Mann gemacht haben der er jetzt ist. Denn Stuckes Vater war ein Tyrann unter dem die Familie litt. Einmal versuchte seine Mutter sogar ihren Mann umzubringen, der Versuch misslang und die Strafe war drastisch. So bekommt man als Leser ein Gefühl für den Täter und seine Motivation. Ich fand den Krimi spannend und kann ihn Fans des Genres auf jeden Fall empfehlen.