Mittelmäßige Unspannung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
pummelfee77 Avatar

Von

Eva Flessner, Polizistin findet ihre beste Freundin und deren Familie ermordet in deren Haus auf. Sie fängt an nach dem Täter auf eigene Faust zu ermitteln und kommt ihm nahe. Er wird ihr einziger Vertrauter.

Bei diesem Thriller geht es weniger um die Ermittlung als um den Täter. Von den Ermittlungen bekommt man nur Bruchstücke mit, wobei die wohl auch nicht sehr interessant gewesen wären, da sie schleppend vorankamen. Dem Klappentext entnimmt man, dass die Polistin Eva Flessner die hauptsächlich handelnde Person ist, aber das ist nicht richtig. Hauptprotagonist ist der Täter, der mir im Gegensatz zu Eva sehr sympathisch geworden ist. Die Polizistin Eva ist krank, aber was sie hat erfährt man erst am Ende – so kann man auch kein Mitleid entwickeln und empfindet ihre Schwächenanfälle als nervig und störend. Das Ende ist für mein Lesebedürfnis auch nicht zufriedenstellend – es steht zu befürchten, dass es eine Fortsetzung gibt.

Der Einblick in des Täters Vergangenheit und in eines seiner Verbrechen sind interessant. Seine Motivation ist eigentlich ehrbar, auch wenn er den falschen Weg wählt – andererseits die legalen Wege funktionieren meist nicht. Und genau da sieht er den Unterschied zwischen sich und den gesetzlichen Vertretern. Er entgleist zwar manchmal und muss sich selber zur Räson rufen, aber die Grundmotivation ist nachvollziehbar.

Für meinen Geschmack fehlt es dem Buch an Spannung. Die beiden entführten Mädchen taten mir zwar zeitweise leid, aber das hab ich 3 Seiten später schon wieder vergessen. Der Unfall von Lisa mit dem Messer, war … mir fällt kein passendes Wort ein, aber es wäre stimmiger gewesen, hätte der Täter sie verletzt. Eine Leiche wird nach der Ermordung nicht mal mehr erwähnt, was sehr schade ist. Sie passte auch so gar nicht ins Muster – zunächst. Aber es wäre toll gewesen, hätte man hierüber den Bogen gespannt zu dem eigentlichen Motiv des Täters.

Fazit: eine mittelmäßige Lektüre ohne klares Ende und trotzdem ich Open-Ends nicht leiden kann, würde ich keine abschließende Fortsetzung lesen wollen.