Kühn am Koi-Teich

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courfeyrac Avatar

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Kühn ist zurück wie man ihn bereits in "Kühn hat zu tun" kennen gelernt hat. Er ist vielleicht nicht komplett unglücklich mit seinem Leben, aber Zufriedenheit siet definitiv anders aus. In der Leseprobe, die vermutlich nicht den Anfang des Buchs dastellt, wird ihm eine scheinbar perfekte Welt vor Augen geführt. Nette Menschen haben Geld und sich gegenseitig Lieb, sitzen um den von Tadao Ando inspirierten Koikarpfenteich und trinken Limonade wenn sie nicht gerade mit dem großen Freundeskreis auf der Terrasse feiern oder ehrenamtlich die Welt retten. Das im Vergleich triste Zuhause kommt ihm in den Sinn. Die Welt hier wäre perfekt, müßte er der Familie nicht den gewaltsamen Tod des Freundes der Tochter verkünden.
Der Ausschnitt unterstreicht wieder einmal das erzählerische Talent des Autors. Es macht Spaß, man liest sehr gerne weiter. Es zeigt sich mit der Kühn-Reihe, dass Jan Weiler mit jedem Buch neue Ideen hat und seine Richtung ändern kann. Trotzdem ist man stets mit Interesse dabei und kann sich in die Figuren einfühlen, auch wenn sie Ecken und Kanten haben.

Das Cover deutet wie beim ersten Teil von Kühn auf ästhetisch ansprechende Weise einen der Handlungsorte an, trifft aber nicht genau das erzählte. Vielleicht wäre das zuvor veröffentlichte Cover mit der S-Bahn-Haltestelle treffender gewesen, aber das kann man aufgrund der kurzen Leseprobe nicht beurteilen.

Schade, dass die Leseprobe noch keine Antwort auf offene Fragen aus dem ersten Teil beantwortet hat. Ich bin gespannt, wie es weiter geht!