Das Zusammentreffen unterschiedlicher Klassen wird zur Anfangssequenz des Krimis von Jan Weiler "Kühn hat Ärger". Dieser bedeutungsvolle Namen für einen Polizeiermittler ist genial gewählt: Kühn wird seine Kühnheit brauchen und Geduld. Frau Van Hauten erklärt lang und bereit die Namen ihrer Koi-Fische, so dass die Ermittler viel Geduld brauchen, um diese langatmige Erklärung zu verstehen. Dabei geht es doch um Mord... Es geht um den Toten Amir Bilal, der mit dieser reichen welt überhaupt nichts zu tun haben kann. Zumindest stammt er aus einer niedrigen Schicht, so wie die Polizisten in ihrer Windjacken-Jeans-Gewandung. Humorvoll prallen diese unterschiedlichen Lebenswelten aufeinander, so dass man den eigentlichen Grund für die Befragung in der Villa vergisst. Amir war mit der Tochter des Hauses befreundet und die vornehme Frau Van Hauten lernte ihn bei ihrem Projekt "Münchner Sternenhimmel" kennen, welches sich um vernachlässigte Kinder und Jugendliche kümmert. Denn schlimmer als vernachlässigte Bildung ist gar keine Bildung. Teurer als Bildung kommt keine Bildung. Der Tote hatte mehrere Programme durchlaufen und war auf einem guten Weg. Deshalb ist die Betroffenheit der Van Hautens groß. Die Ermittler werden zur Matinee eingeladen und sind vom sozialen Engagement der Befragen überrascht.