Sehr lesenswert!

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read'n'joy Avatar

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Wie der Anfang eines Hollywood-Klassikers mutet die Leseprobe an: Die Ermittlungen um einen ermordeten jungen Mann führen zwei Polizisten, Kühn und Steierer, zu dem Anwesen der van Hautens, welches - angefangen bei dem zum Haus führenden Kopfsteinpflaster aus aus Dubrovnik stammenden Steinen bis hin zu dem von Tadao Ando inspirierten Teich im Garten - mit nach Reichtum und Stil schreiendem Perfektionismus errichtet ist. Doch nicht nur äußerlich scheint alles perfekt zu sein, auch im Inneren des Hauses: Die Familienmitglieder gehen äußerst liebevoll und achtsam miteinander um. Während sich das Gefühl des Wohlbehütet-Seins unwillkürlich auf Kühn überträgt, kann er doch nicht umhin in Gedanken das übertrieben harmonische Miteinander auf ironische Weise zu hinterfragen. Auch der Leser wird in den Strudel von anfänglicher neidischer Bewunderung bis zu späterer ironiegeladener Skepsis gezogen. Sind sie alle wirklich so unschuldig wie sie scheinen?

Die für Jan Weiler typische Mischung aus Spannung, Unterhaltung und Philosophie tritt auch in diesem seinem neuen Roman zutage. Er hat mich direkt in seinen Bann gezogen und ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht!

Das Cover ist zwar unspektakulär, lässt jedoch viel Raum für die eigene Phantasie!