Typischer Jan Weiler...?

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singstar72 Avatar

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Die Leseprobe hat mich zwar nicht spontan gefesselt, aber doch sehr erheitert. Es ist ganz unverkennbar ein Jan Weiler, mit seiner stark satirisch gefärbten Weltsicht, und seinem typischen Wortwitz.

Nur – genau das macht es mir schwer herauszufinden, was dieses Buch eigentlich von mir will, und worauf es hinausläuft.

Ist es eine reine Satire auf die reiche Oberschicht…? Dafür gibt es genügend Hinweise. Ich habe mich köstlich amüsiert. Nur eine kleine, zwanglose Matinee… und die Bilder an der Wand müssen zum Einrichtungsstil passen… Es war schon wieder derart überzeichnet, dass es komisch war.

Oder geht es in erster Linie um Kühn? Auch das könnte man vermuten. Er geht relativ unkritisch in diesen Haushalt hinein, genießt die Limonade, anstatt weitere Fragen zu stellen. Was ich gleichzeitig unglaubwürdig finde… in einer Großstadt wie München wären doch sicher Polizeibeamte nicht derart tölpelhaft in ihrem Verhalten wie Kühn und Steierer…?

Drittens bliebe noch die Möglichkeit, es ginge um den reinen Kriminalfall. Aber der Ansatz hierzu wirkt auch wieder überzeichnet, überdeutlich. Ein gewaltbereiter junger Syrer, von einem reichen Mädchen aufgelesen. Der Schweinefleisch am Grill isst…? Und absichtlich den weiteren Weg zur Bushaltestelle nimmt…? Also wirklich…

Alles in allem ergibt die Leseprobe aber doch eine so ungewöhnliche Mischung, dass ich gerne weiterlesen möchte. Ich bin gespannt, was für ein Gesamtwerk aus diesem Weiler-Versatzbaukasten entsteht.