Julie und Paul

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gesil Avatar

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_An einer Supermarktkasse treffen sie aufeinander: Julie, die alleinerziehende Mutter, die ihren machohaften Chef nur erträgt, weil sie den Job dringend braucht und Paul, der zum ersten Mal einen Supermarkt allein betritt und schon an der Auswahl an Tiefkühlpizza verzweifelt._

Gleich zu Anfang der Leseprobe ist mir aufgefallen bzw. bewusst geworden, wodurch sich „Kurz bevor das Glück beginnt“ von meiner sonst üblichen Lektüre unterscheidet: Agnès Ledig hat für ihren Roman die Erzählzeit des Präsens gewählt. Ich bin eher das Präteritum gewöhnt doch hier muss ich feststellen, dass das Präsens wunderbar zu passen scheint. So habe ich als Leser das Gefühl, unmittelbar dabei zu sein, als Paul einen Blick auf Julies Namensschild wirft, ihr einen „Guten Tag“ wünscht und Julie damit ziemlich durcheinander bringt. Und auch Julies Gedanken, die sie sich nach dieser Begegnung macht, sind mir irgendwie „näher“ und es ist fast so, als würde ich die Geschichte um Julie und Paul direkt miterleben, als wäre der Ausgang noch offen, anstatt etwas nur in der Rückschau zu lesen, in der das Ende bereits feststeht.

 Nun ist mein Interesse an der ganzten Geschichte geweckt. Gern möchte ich miterleben, ob und wenn ja, mit welchen Konsequenzen Julie ihrem Chef die Stirn bietet, ob Paul seine Wocheneinkäufe mit der Zeit zu meistern lernt und welche Glücksmomente das Schicksal für die beiden – und Julies Sohn – noch bereithält.