Enttäuschend...

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Die Geschichte des Buches ist sehr schnell zusammen gefasst: Julie steht bisher immer auf der Schattenseite des Lebens: sie ist alleinerziehend, arbeitet im Supermarkt an der Kasse, hat einen bösen Chef und das Geld reicht gerade so zum Überleben. Da taucht Paul auf, etwas älter, reich, fasziniert von Julie und fortan der Wohltäter, der sich völlig selbstlos Julie annimmt und versucht ihr Leben zu verbessern. Also reisen die beiden in Pauls Ferienhaus in die Bretagne. Mit von der Partie natürlich Julies Sohn, aber auch Pauls Sohn, dessen Frau sich das Leben genommen hat und der Julie nicht leiden kann. Natürlich kommt es wie es kommen muss und alle raufen sich zusammen und verleben schöne Ferien. Auf der Heimfahrt werden sie in einen Verkehrsunfall verwickelt, bei dem Julies Sohn schwer verletzt wird und an diesen Verletzungen wenig später auch stirbt. Im Krankenhaus lernt sie Romain kennen, der sie nach dem Tod ihres Sohnes aus ihrem Loch herausholt und in den sie sich schlussendlich auch verliebt.
Ich kann die überwiegend positiven Rezensionen des Buches kein bißchen nachvollziehen!
Die Leseprobe war wirklich klasse, ich hatte mich riesig gefreut, das Buch lesen zu dürfen und wurde beim Lesen des Buches von Seite zu Seite frustrierter. Das Männerhassen von Julie ging mir zunehmend auf die Nerven und klar, wenn man davon überzeugt ist, dass alle Männer schlecht sind, dann geht man auch sofort mit einem Unbekannten, den man erst ein paar Tage kennt in den Urlaub. Und klar, wenn man davon überzeugt ist, dass alle Männer schlecht sind, dann lässt man sich auch nachts auf dessen Boot von seinem Sohn befummeln, der einen dazu bis vor wenigen Tagen noch überhaupt nicht leiden konnte. Dieser rote Faden zieht sich durch das Buch! Zeitweise hätte ich Lust gehabt Julie einfach kräftig durchzuschütteln, denn sie scheint doch ziemlich undifferenziert zu sein. Und auch was die Inkontinenzgeschichte anbelangt muss ich einer Vorrezensentin recht geben: das war einfach zu viel und vollkommen überflüssig! Aber auch hier: entweder hat man ein Problem und sucht sich medizinische Betreuung um es zu lösen oder man lässt es bleiben und lebt mit seinem Problem. Aber auch hier eiert Julie vollkommen undifferenziert durch die Gegend!
Das Ende musste dann scheinbar einfach auf Teufel komm raus happy sein (soweit das bei dieser Geschichte überhaupt möglich ist!), daher kommen halt mal kurzerhand alle Protagonisten zusammen: Julie und Romain, Jerome und seine Praxisvertretung, Paul und Julies beste Freundin!
Mir fallen spontan einige Autoren ein, die so eine Geschichte wesentlich besser geschrieben hätten!
Der Tod eines Kindes ist ein tragisches Ereignis und es tut wirklich weh, dieses in eine so schlechten Handlung eingebettet finden zu müssen!
Leider muss man ja mindestens einen Stern vergeben, denn verdient hat ihn das Buch ganz sicher nicht!