Ab nach Westen - in die Freiheit?

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maitre Avatar

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Als Frau im Paris des 18. Jahrhundert geboren zu sein, war kein Zuckerschlecken. Wer dann noch in der Salpetriere landete, brauchte sich gar keine Hoffnungen auf ein besseres Leben zu machen. Die ersten Seiten des Romans „La Louisiane“ von Julia Malye verschaffen einen guten Einblick, wie trostlos das Leben in dieser Einrichtung gewesen sein muss. Waisenhaus, Irrenanstalt, Gefängnis in einem: Wer hier lebte, musste nicht nur mit einem bestialischen Gestank zurechtkommen, sondern auch Ratten, Ungeziefer und die anderen Frauen fürchten. Für manche Frauen bot sich dann aber doch ein Ausweg. Männer, die nach Amerika ausgewandert waren, brauchten Ehefrauen. Und so traten einige Hundert den Weg in den Westen an, ohne zu wissen, was sie dort erwartet.
Auf den ersten Seiten lernen wir die Protagonistinnen kurz kennen, allerdings leben sie noch in der Salpetriere. Dass sie für die Reise über den Ozean auserwählt werden, verrät der Klappentext. Ich würde gerne weiterlesen, wie es den Frauen ergeht, ob sie imstande sind, sich ein menschenwürdiges Leben aufzubauen oder ob sie von den unbekannten Ehemännern als billige Arbeitskräfte und Lustobjekte missbraucht werden.