Frauen, mächtige Wesen, damals und heute auch

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hase Avatar

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Sicherlich kommt es recht häufig vor, ein Buch wird hoch beworben und der eigene Einstieg, das eigene Wohlfühlen gestaltet sich schwierig, oder stellt sich zumindest nicht sofort ein, mag sein, dass es sich noch entwickeln wird.

Das Cover des Buches verstärkt das Fremdeln,mir erschließt sich die Aussage der Gestaltung nicht,im Buchhandel hätte ich auf Grund des Covers sicherlich nicht zu dem Buch gegriffen.

Hier lese ich eine gewaltige Geschichte der Deportation von Straffälligen als Alternative zu schweren Gefängnisstrafen.Es ist eine Geschichte von Frauen.Genevieve,Petronille, Marie und Charlotte sind die Hauptfiguren, deren Wege sich mehrfach kreuzen, verbinden und verlieren.

Akribisch recherchiert entsteht eine Welt, die man sich heute nur noch mit " Schaudern"- um einen alten Begriff zu bemühen- vorstellen kann.Historisch belegte Ereignisse stehen am Rande der Handlung.
Im Mittelpunkt steht die Position der Frau, in Verbindung und Abhängigkeit Emoder Stellung und Position ihres Mannes, ohne eigene Rechte und doch in der Pflicht, ihr Überleben zu sichern.
Distanziert ,kühl ist der Ton der Handlung, trotz gelegentlich,er aber auch sehr abstrakter Emotionen unter den Figuren.Üppig und vielfältig sind hingegen die einzelnen Szenen, in den anschaulichen, farbigen Bildern findet sich der Leser dann doch in der Geschichte ein.

Die Wärme, die häufig ein Südstaaten Epos anderer Autoren, wie Margret Mitchell zum Beispiel, auszeichnet, findet man hier allerdings nicht.
Wuchtig, auf hohem sprachlichen Niveau geschrieben, erreicht mich die Geschichte dann insgesamt doch nicht, wie bereits anfänglich befürchtet.

Und doch hat mich das Buch beeindruckt zurückgelassen
Leseempfehlung auf jeden Fall.