Frauenschicksale im 18. Jahrhundert
Puh, am Ende dieses 500-Seiten-Wälzers bleibe ich etwas ratlos zurück. Das Thema fand ich spannend und außergewöhnlich, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugt. Zu viele Personen, zu viele Ortswechsel, zu viele Zeitsprünge. Gerade wenn ich mich mit einer Figur angefreundet hatte, war das Kapitel auch schon wieder vorbei und es wurde von anderen Frauenfiguren erzählt. Die Autorin hält sich viel mit detaillierten Beschreibungen auf, aber das, was mich wirklich interessiert hätte, bleibt ausgespart: Wie fanden die verschifften Frauen zu ihren Männern? Welche Beziehung hatten sie zu ihnen? Wie sah der Tagesablauf in der neuen Heimat aus? Es werden viele Frauenthemen abgehandelt, angefangen von Schwangerschaften, Geburten, Abtreibungen über Endometriose bis hin zur lesbischen Liebe. Gewalt in der Ehe, romantische Liebe sowie Emanzipation kommen ebenfalls vor. Das exotische Setting fand ich ansprechend, ich hätte aber die Teile, die in Paris spielen und die sehr ausführlich die Überfahrt nach Amerika behandeln, nicht gebraucht. Ich hätte mir lieber einen stärkeren Fokus auf Teil 3 gewünscht mit ausführlicheren Erklärungen zu dem Leben in der Kolonie.
Alles in allem kein schlechtes Buch, aber wirklich abgeholt hat es mich nicht.
Alles in allem kein schlechtes Buch, aber wirklich abgeholt hat es mich nicht.