Historisch bedeutend, erzählerisch mittelmäßig

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judykupy Avatar

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In "La Louisiane" erzählt Julia Malye die fiktive Geschichte dreier Frauen, die im frühen 18. Jahrhundert aus einer psychiatrischen Einrichtung in Paris in die heutigen USA verschleppt werden. Ihr Ziel: die Sicherstellung der Fortpflanzung in der nach dem französischen König benannten Kolonie La Louisiane. So fiktiv die Geschichte auch sein mag, so real sind die historischen Gegebenheiten, was mein Interesse an diesem Buch geweckt hat. Jede der Protagonistinnen trägt ihr eigenes tragisches Schicksal, das sie in diese Situation brachte – aus der Pariser Gesellschaft gerissen, um eine gefährliche Überfahrt über den Atlantik anzutreten.

Besonders in der zweiten Hälfte des Buches, als wir die Frauen besser kennenlernen, fand ich Gefallen an der Lektüre. Vor allem die Begegnungen mit dem Volk der Natchez, das von den Franzosen aus seiner Heimat vertrieben wurde, haben mein Interesse geweckt. Leider konnte mich die erste Hälfte des Buches erzählerisch weniger überzeugen, weshalb "La Louisiane" wohl nicht lange in meiner Erinnerung bleiben wird.